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nicht_vom_forum
latho
Onkel Ben beruht auf einem erfolgreichen Reisfarmer (30er Jahre), keine Ahnung ob schwarz oder weiß, das Gesicht mit der Fliege auf einem schwarzen Hotelchef (nicht unbedingt eine niedrige Position in der Depression Era).Hmm… Bei dem Reisfarmer kann ich ja noch folgen, sollte er schwarz gewesen sein. Aber bei dem Beruf des Vorbilds für das Gesicht? Wenn man das hier positiv wertet, müsste man im Gegenzug kritisieren, dass fast alle anderen Personen in der Werbung in Wirklichkeit von Beruf nur Schauspieler sind.
Mir ging es darum, dass das keine „Erfindung“ ist, die die rassistischen Einstellungen bestätigen sollte, à la „Wir nehmen jetzt mal irgendeinen Schwarzen von der Straße, das soll alles nach Haussklave aussehen. Aber klar, Spekulation (von beiden Seiten).
Deswegen mein Hinweis drauf, dass es wohl eher Minderheiten (im Sinne von zahlenmäßig wenige) waren, die das sich an die Jim Crow-Ära erinnert fühlten (mein Verdacht aber ist, dass keiner der Beschwerdeführer zu dem Zeitpunkt schon gelebt hat, aber sei’s drum).
Zumindest den von bullitt verlinkten Spot finde ich so oder so problematisch. Der reiht sich nahtlos in die Verharmlosung der Lebensbedingungen der schwarzen Bevölkerung ein, die seitens der weißen Bevölkerung seit dem Ende des Bürgerkriegs betrieben wird. Bei allem Verständnis dafür, dass es „nur“ Werbung ist, verbreitet und verstärkt der Spot eine historische Lüge. Ich gehe auch davon aus, dass dieser Spot gerade im Ausland als wenigstens grundsätzlich realistisch wahrgenommen wurde. Das macht ihn dann schon fast zu US-Propaganda.
Wie hier schon des öfteren gesagt – der Werbespot dient nur dazu, das Bild von „Uncle Ben“ im bezug auf die Marke / die Firma zu illustrieren. Direkt Werbung (also das tatsächlich gezeigte) als Zustandsmesser für eine Gesellschaft zu nehmen, halte ich für schwierig. Ein Subtext (wie deutlich auch immer) ist sicherlich immer bzw in vielen Werbespots – den zu interpretieren ist aber eben… Interpretation.
Deswegen meine Bemerkung weiter vorne, dass das weder ein Mehrheitsthema
Für mich macht eigentlich gerade die Beachtung von Minderheiten und deren Themen eine moderne und lebenswerte Gesellschaft aus. Nicht notwendigerweise ab Gruppengröße 1, aber davon reden wir hier ja auch nicht.
Nicht nur für dich, das gilt für alle Demokraten, logisch (das ist ja das, was Nazis nicht verstehen wollen, aus guten Gründen). Aber hier geht es um das branding einer Marke, nicht um die Minderheit. Ich glaube nicht, dass der Zustand der US-Gesellschaft über Werbung gesteuert wird / werden kann.
noch eines von umfassender Bedeutung (oder Auswirkung) ist.
Mit Sicherheit nicht. Aber diesen Schuh müssen sich eben sowohl die Kritiker als auch die Befürworter der Änderung anziehen.
Klar.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.