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bullitt
Übertragen auf Deutschland würde das ja im Prinzip bedeuten, Nelson Müller darf von der Bahn nicht als Testimonial eingesetzt werden, weil das Unternehmen a) „weiß“ ist und b) Nelson in die stereotype Rolle eines biodeutschen Bahnkunden gedrängt wird, ohne dass seine Einwanderung aus Ghana und seine Kindheit in Pflegefamilien thematisiert wird .
Nelson Müller hat gegenüber „Uncle Ben“ eine entscheidende Eigenschaft: Er existiert. Damit dürfte (unter den üblichen Randbedingungen von bezahlten Auftritten) sein Testimonial wenigstens grob seiner tatsächlichen Meinung oder Haltung entsprechen. Wenn nicht, würde man ihm diesen Auftritt wohl zunächst persönlich vorwerfen.
Ein Testimonial (passt der Begriff überhaupt auf Kunstfiguren?) von Sherlock Holmes für den regelmäßigen oralen Konsum von konzentrierter Salpetersäure in einer BASF-Werbung müsste man ganz anders bewerten.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick