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pfingstluemmelTreppengedanke: Ist es nicht seltsam, den Beatles einen Strick daraus drehen zu wollen
Aber mir ging es doch gar nicht darum, den Beatles „einen Strick daraus drehen zu wollen“. Mir geht es nicht um Verurteilung, Gut/Böse-Unterscheidungen, abkanzeln, verbieten, reinwaschen, heiligsprechen oder sonst was. Sondern um das NACHDENKEN darüber und das LERNEN. Kulturelle Aneignung ist ein Grundprinzip menschlicher Kultur. Es gibt keine „reinen“ Kulturen, außer im Denken von Faschisten. Jede Kultur entwickelt sich unter Einflüssen von außen. Allerdings begegnen sich Kulturen häufig nicht auf Augenhöhe und nicht auf friedlich-gleichberechtigter Ebene, Stichworte Imperialismus, Kolonialismus, Rassismus usw. Und das kann den kulturellen Austausch, Achtung, Triggerwort: „problematisch“ machen.
Gleich zu Beginn der Diskussion hatten Go1 und ich unabhängig voneinander darauf hingewiesen, dass „cultural appropriation“ nicht per se „thing bad“ ist, sondern „thing exists“, und hatten dafür auch unterschiedliche Stimmen benannt. Aber die Diskussion wurde sofort auf Fragen von „cancel culture“ und „der/die hat dies und das verlangt und das werden immer mehr und das macht mir Sorgen“ enggeführt. Womit ich die Sorgen auch nicht kleinreden will, aber so ist man dann eben auch ganz schnell wieder auf der Ebene der Nabelschau und weg vom eigentlichen Thema. Und zugleich spielt man unfreiwillig das Spiel der schlimmen Vereinfacher auf der Linken und Rechten mit.
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