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krautathaus
pfingstluemmelWeitere Stufe dieses Treppengedankens: Im Grunde stellt dies das gesamte Konstrukt „Pop“ in Frage, denn dieser ist auf Eklektizismus und das Entlehnen [aus (Sub-)Kulturen, anderen Künsten und Medien] angewiesen. Was sage ich: Pop ist ihnen ausgeliefert. Keine guten Aussichten…
Popmusik ist zum Glück diesem Einfluß ausgeliefert, Pop will schließlich universell funktionieren. Das deutet schon der Name an.
Oder meinst du die anderen Fab Four aus Schweden, hätten sich damit begnügt als Exoten wahrgenommen zu werden?
Pop ist ein Konstrukt? Wie kommst du denn auf dieses schmale Brett? Pop ist eine Sehnsucht.
Ich empfinde Pop eher als ein Werkzeug, mit dem ich gewisse vorhandene Sehnsüchte im Dasein besser beschreiben kann, begreifen kann, ausleben kann, vielleicht sogar bestimmte Sehnsüchte versuchen zu erfüllen kann… Ich weiß nicht ob Pop auch eine Sehnsucht schlechthin ist, interessante Frage, wenn ja, dann aber keine Ur-Sehnsucht. Sondern eine neu vom Mensch hinzu erfundene, die aber zwangsläufig irgendwann entstehen musste, so wie der Blues der Baumwoll-Sklaven etwa. . . (Man kennt ja den Ausspruch: Wenn es Gott nicht gäbe, würde der Mensch ihn erfinden.)
Vielleicht ist Pop der Blues der Weißen!
Wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke, glaube ich, dass man mit Pop keine Sehnsüchte stillen kann, sondern nur (wie ja auch mit dem Blues) Schmerzen lindern kann.
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylan