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herr-rossi
pfingstluemmelEDIT: Kein Bock.
Schade, ich hätte tatsächlich gerne gewusst, warum ich so terribly wrong bin: Die Beatles haben indische Musik in den westlichen Kanon eingeführt (sicher nicht als erste und einzige …), auf durchaus bewusste und respektvolle Weise, aber sie haben auch gleichzeitig die weitere Rezeption indischer Musik geprägt, einfach schon dadurch, dass ihr musikalischer Einfluss insgesamt so immens war und ist. Und selbstverständlich hat es umgekehrt ihr Ansehen als große Künstler des westlichen Kanons gefestigt, dass sie ein so weites Spektrum an musikalischen Einflüssen verarbeitet haben. Im westlichen Kulturverständnis hat das einen hohen Stellenwert.
Treppengedanke: Ist es nicht seltsam, den Beatles einen Strick daraus drehen zu wollen, wenn sie sich tatsächlich mit einer ursprünglichen Quelle auseinandersetzen, anstatt ihnen ihre „weißgefärbten“ Einflüsse wie Elvis, Buddy Holly und die Everlys vorzuhalten, die schon eine „eingeebnete“ Form „ursprünglicher“ afro-amerikanischer Musik darstellen? Und sie so eine dieser „second rate bands“ werden, die wir schon beim Raga-Rock-Vergleich hatten? Mal ganz abgesehen von den „originalen“ Einflüssen, die ja durchaus prominent auftauchen.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto absurder scheint das alles. Das ist wirklich ein Themenfeld für die „suits“ – für die Anwälte, Kaufleute, Soziologen und so weiter. Der Rest von uns macht dann lieber Musik.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.