Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

#11199785  | PERMALINK

latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 37,029

go1
Solange, bis es sich herumgesprochen hat, was jemand leistet. Von „Kunst = Können“ ist bei mir aber nicht die Rede – es kommt schon darauf an, was jemand anstellt mit seinen Skills. Ohne Skills und Verständnis geht es aber auch nicht. Es ist aber in jedem Genre etwas anderes, was man wissen und können muss, um gut zu sein (auch nichts völlig anderes; vier Akkorde reichen auch für Countrymusik).

Es sind nur drei, dafür braucht man aber noch die Wahrheit.

go1
Wenn Du sagen möchtest „Jeder kann guten Blues spielen“ oder „Was guter Blues ist, liegt allein im Ohr des Hörers“, dann kommen wir nicht zusammen, aber das ist ein Thema für einen anderen Thread (ein schwieriges Thema). Wenn es um Kunst geht, ist vieles subjektiv und individuell, aber nicht alles. Da spielen Traditionen eine Rolle und ein Wissen, das die Musiker – und auch Musiker und Hörer – gemeinsam haben, in verschiedenen Graden.

Genau, schwieriges Thema. Und wie willst du das anders als individuell lösen?

Nochmal: Gray spricht (als historisches Beispiel) von „a viciously racist economic landscape that didn’t reward black cultural innovation with black economic success“. Die Frage „Wie hätte das denn anders gehen sollen?“ ist da kein überzeugender Einwand: Die Beschreibung eines Problems wird nicht dadurch widerlegt, dass derjenige, der es beschreibt, keine Lösung parat hat. Es hätte halt eine andere Gesellschaft und eine andere Musikindustrie gebraucht, die nach anderen Prinzipien funktionieren. „There has been a long history of people pushing black creators to the margins while making millions of dollars off their work. If the music business hadn’t been riddled with racism, and if the measure of financial success was “whether a person (of any race) had created something original and good” rather than “whether a white person could copy and repackage an unknown black song for a white audience more concerned with color than content,” there would be no injustice.“

Naja, wenn mal die progressive Farbenlehre raus nimmt (Berry Gordy, Suge Knight) ist das dann ein sehr altes Problem: die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen – und die benötigt auch keine neuen Bezeichnungen.

--

If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.