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herr-rossi
pfingstluemmelWeit verbreitetes Missverständnis: In der Kunst gibt es keine safe spaces. Falls man doch einen findet, hat man sich verirrt: In die Unterhaltung.
Du weißt sicher, dass Du hier die Bedeutungsebenen wechselst: Wenn es um die Musik an sich geht, mag das Bonmot treffend sein. Aber hier geht es ja um andere Dinge. Musik wird nicht dadurch Avantgarde und aufregend, dass sie in einem Milieu entsteht, in dem es keinen Schutz vor Sexismus und sexuellen Übergriffen gibt. Und gerade die Unterhaltungsindustrie hat ja, wie die letzten Jahre gezeigt haben, ein großes Problem damit gehabt. Auch aus der Richtung geht die Gleichung nicht auf.
Der Artikel seiltanzt gefährlich nah am Abgrund die Empfehlung auszugeben, die benannte Musik in Zukunft zu meiden, da der Musiker mutmaßlich übergriffig ist. Als würde das Privatleben einen unauslöschlichen Beigeschmack zur Kunst hinzufügen. Das hat es nicht bei Phil Spector oder Varg Vikernes und noch viel weniger bei Woody Allen. Warum sollte es bei Kozelek? Die Vorfälle sind eine Sache für weltliche Gerichte, profanes Zeug, das von Musik transzendiert wird.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich jemanden ernst nehmen will, der von beta males schwadroniert. Das scheint mir das eigentliche Problem zu sein: Hierarchiegläubige, die schon ihre Schubladen für Menschen haben. Klassen, Rassen, Geschlechter, Rangfolgen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.