Wenn ich ganz unbescheiden meine eigenen Einlassungen zum Thema hinzufügen darf: 
No Expectations
Welch wundervolle Abschiedsvorstellung, die Brian Jones hier gab! Wie chromglänzende Zierleisten lagen seine Slideakkorde über den harmonischen Nahtstellen dieser sanften, melancholischen Ballade. Es war tatsächlich das letzte Mal, dass der Gründer der Rolling Stones im Studio konzentriert und kontrolliert von seinem übergroßen Talent Gebrauch machte. Vielleicht symbolisch, dass dies ausgerechnet geschah, als die Band zum ursprünglichen Sound des Deltablues zurückkehrte. Wie dem auch sei, neben Jones’ Bottleneckgitarre beherrschte Nicky Hopkins mit seinen süffigen Akkorden die Szenerie. Der Song floss ruhig dahin, Mick stand am Bahnhof und sinnierte gedankenverloren über vergangenes Liebesglück. Man hörte förmlich die Regentropfen auf die Schienen prasseln. Bei der Aufnahme saß die Band im Kreis auf dem Boden des Studios und spielte live in die entsprechend ausgerichteten Mikrophone.
Aus „Confessin‘ The Blues – die Musik der Rolling Stones 1963-2008“ (Bosworth, Neuauflage im Herbst)
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