Antwort auf: Listen To This! – Meine Favoriten

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sam Kraftwerk – „Autobahn“, 1974 (Phillips 6305 231) Im Alter von 14 Jahren im Erscheinungsjahr gekauft, und dies war meine erste Platte mit elektronischer Musik .Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr genau daran erinnern, bei welcher Gelegenheit ich das Titelstück zum ersten Mal zu hören bekam. Nicht mal daran, ob es die lange LP Fassung war oder der Single Edit. Kurze Zeit vorher hatten sich meine Eltern ihre erste Dual Anlage gekauft. Klar, wer die am meisten in Beschlag nahm. STEREO, das war damals für mich durchaus noch etwas Besonderes und oftmals sass ich auch aufgrund der gehörten Soundeffekte wie gebannt vor den Boxen. Na ja, und da kam diese Platte ja genau zur richtigen Zeit. Alles daran war toll. Zum einen die damals kaum vorstellbare Länge des Titelstückes. Dann auch die ersten Hörerfahrungen mit solcher Musik. Und natürlich die vielen Effekte. Das Cover, was so 100%ig zur gehörten Musik passte, ja sogar den abgebildeten Käfer konnte ich klar heraushören. Und dann dieser schöne blau weiße Autobahnaufkleber links oben in der Ecke. Nicht nur in meinem Freundeskreis war man davon ziemlich begeistert, mit dieser Platte erweckte ich auch das Interesse meiner Verwandtschaft. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich das Titelstück einmal meiner Oma vorspielte und diese noch Jahre später davon zu berichten wusste. Autobahn konnte mich also auf Anhieb in seinen Bann schlagen und begeistern. Anders sah es da mit den anderen Stücken der Platte aus. Der erste Teil von Kometenmelodie war mir zu langsam. Da passierte mir damals viel zu wenig. Dafür war der zweite Teil dann wieder ganz meine Baustelle. Mitternacht und Morgenspaziergang gingen in den ersten beiden Jahren völlig an mir vorbei. Wir behielten die Düsseldorfer Band nach diesem Erfolg natürlich im Auge und als ein Jahr später mit Radioaktivität der Nachfolger erschien, wurde der auch gekauft. Auch Die Mensch Maschine wussste mich noch zu begeistern. Danach war es zumindest bei mir erst einmal vorbei mit dem Interesse an weiteren neueren Alben. Allerdings waren wir nun neugierig auf die ersten Alben vor 1974 geworden. Nur die waren in den Achtziger Jahren zu raren Sammlerstücken avanciert. Ab und an sah ich mal arg mitgenommene Exemplare auf Flohmärkten, bis ich diese Alben aber mal in guter Qualität zu hören bekam, vergingen noch einige Jahre. Tracks Seite 1 Autobahn Tracks Seite 2 Kometenmelodie 1 Kometenmelodie 2 Mitternacht Morgenspaziergang

Aus traurigem Anlaß greife ich hier mal meine persönliche Begegnung mit der Musik von Florian  Schneiders Gruppe noch mal auf.

Der größte Kraftwerk-Freund in meinem Bekanntenkreis  war durch einen  glücklichen Ebay Deal  an Kraftwerk 1, Kraftwerk 2, und Ralf und Florian gelangt.  Und da er ja wusste, wie neugierig auch ich auf diese drei Alben war, rief er mich kurze Zeit später an. Ich solle mir gleich C 90er besorgen.  Denn auch er habe sich die Sachen auf Cassette aufgenommen und werde, wenn auch ich das getan hätte, die Vinyl Alben wieder sorgfältig verschweißen und in die Vitrine stellen.

Gesagt, getan!  Da wir uns beide längere Zeit nicht gesehen hatten; er war zwischenzeitlich aus beruflichen Gründen nach HH umgezogen; bekam ich während meines Besuches bei ihm natürlich während der eigentlichen Aufnahme nicht viel mit.  Zwar schaute ich mir die Cover der Platten  an, aber mit ganz viel Ehrfurcht und behutsam , damit nur ja  nichts mit den raren Kostbarkeiten passiere.

Die erste Kraftwerk kannte ich übrigens bereits. Die fand man in den  End 80ern und  90ern   seltsamerweise häufiger  auf Flohmärkten. Und so hatte ich die schon vorher mal von knisterndem Vinyl überspielt.  Trotzdem gefiel mir das gleich auf Anhieb.  Wohl auch, weil ich begann, mich zeitgleich auch mit  anderen deutschen Bands aus der Zeit intensiver zu befassen.

Kling Klang, der Opener von der zweiten Platte, machte  dann stilistisch ja auch da weiter, wo die Erste endete. Was allerdings danach an meine Ohren drang, das vermochte mich zunächst einmal überhaupt nicht zu überzeugen.
Ganz anders dann das erste Hören    der dritten Platte:  Das klang ja eigentlich schon weit mehr nach den Krafwerk  der späteren Zeit. Das waren ja richtige Kompositionen. Danach könnte man ja sogar tanzen. Das war nun tatsächlich die eigentliche Überraschung bei der Begegnung mit dem Frühwerk der Band.

Durch das Deutschrock Lexikon von Günter Ehnert war mir  schon bekannt, dass es vor Kraftwerk auch eine frühere Gruppe gab, in der Florian Schneider und  Ralf Hütter gemeinsam    ihre ersten elektronischen Gehversuche machten: Organisation
Allerdings galten diese Aufnahmen zu der Zeit als noch weitaus seltener, denn der Bekanntheitsgrad dieser Formation war ungleich minimaler.  Dennoch kam es 1969 in England  zusammen  mit den Musikern  Butch Hauff, Fred  Monicks und Basil Hammond zu einer einzigen Veröffenlichung einer Langspielplatte .

Der Zufall wollte es, dass ich auf einem Flohmarkt genau diese frühen Aufnahmen der Organisation auf einer CD entdeckte. Dabei handelt es sich um die eigentliche LP Tone Float, sowie ein Track  der  live im März  1971  im Bremer   Beat Club mit geschnitten wurde, der hier auf der CD den Titel „Vor dem  Blauen Bock“ trägt. Übrigens eine Anspielung auf den damals noch am Nachmittag laufenden   Beat Club . An manchen Tagen  folgte im Anschluß  die  damals noch von Otto Höpfner moderierte Volksmusiksendung „Der Blaue Bock“. (Da waren in günstigsten Fall dann gleich zwei  sehr verschiedene Gruppen  von Musikfreunden vor der Mattscheibe  versammelt.)

(to be continued)

 

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