Re: The Rolling Stones

#110903  | PERMALINK

der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

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Ha, super, wenn Ihr Euch freut! :-)
Dann freu ich mich auch! :-) :-)
Allerdings: Das wird ein Gitarrenmagazin. Kein Testheft wie die anderen, auch kein Musikmagazin, sondern eins für Leute, die sich für Gitarren und das ganze Drumrum interessieren, inkl. natürlich der Musik, die man mit den Dingern machen kann. Mir jedenfalls macht das Teil einen Heidenspaß! Aus der alten SOUNDS-Crew ist noch der Lars dabei, selber ein hochbegabter Musiker und wunderbarer Songwriter, dazu ein feiner Schreiber und lieber Freund.
Er hat übrigens seine eigene Band, alles weitere unter www.nordlichtmusik.de
Das erste Album kommt im August.

Zu EXILE: Es ist wirklich ein Phänomen, dass viele mit dieser Platte damals zunächst nicht viel anfangen konnten. Ich war gerade 15, als sie erschien, hab sie gekauft, nachdem ich zuvor eine in Nellcôte entstandene Bravo-Story gelesen hatte – und war total enttäuscht. Gemessen an Hits wie Honky Tonk Women und Brown Sugar fand ich das damals alles ziemlich mau, chaotisch und irgendwie neben der Spur. Sechs lange Jahre stand das Album dann irgendwo hinten in der Sammlung, weit hinter Machine Head, Led Zeppelin IV, Nektar (jawoll, damals eine tolle Band!), Genesis und so Sachen wie Monster Movie oder Abbey Road.
Erst mit dem Punk und SOME GIRLS hab ich EXILE wieder entdeckt – und dann hat regelrecht eine Bombe eingeschlagen. Seitdem ist es mein Lieblingsalbum, weil es mir so unendlich viel über den Rock’n’Roll beigebracht hat und obendrein das vielleicht einzige Album ist, auf dem ich heute noch bei jedem Anhören auf neuerliche Überraschungen und Entdeckungen gefasst bin.
Da isses mir völlig wurscht, was die Stones selber davon halten.
EXILE als Album ist für mich musikalischer Almanach und pralles Sittengemälde in einem. Und eine Momentaufnahme der größten aller R’n’R-Bands in einem Augenblick ihrer Karriere, als sie völlig mit sich selbst beschäftigt war und deshalb ganz arglos (selbstvergessen trifft’s noch eher) ihrer musikalischen Intuition gefolgt ist. Dass sie zu der Zeit Songs für die Ewigkeit aus dem Ärmel schütteln konnten, macht die Sache ja nicht schlechter.
Es gibt jedenfalls kaum eine andere Platte, über die ich das im Rockbereich sagen könnte.
Ich kann nur jedem, der die Platte nicht kennt, raten, einfach mal alles zu vergessen, was er über die Stones zu wissen meint und das Album mit offenen Ohren und der gebotenen Konzerntration zu hören. Vor allem auch ohne jegliche Erwartungshaltung. Wer dann nicht auf all diese fiebrige Energie und die Liebe zu Blues, Soul & Country anspringt, die da zwischen jeder Note strahlt, der hat in meinen Augen ein Problem. Oder will von Musik was sehr anderes als ich.

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