Antwort auf: Kochbuch-Empfehlungen

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themagneticfield

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cleetus@themagneticfield: Hier, siehe Post #1. Interessant, dass du dich noch an Threads von 2014 erinnerst. Das Buch habe ich derzeit wieder oft in der Hand, da es viele Rezepte beinhaltet, die einen Tag Vorlaufzeit brauchen und welche ich genau deshalb sonst eher selten mache. Definitv am abgegriffensten bei mir im Regal.
Zuletzt habe ich daraus das Brioche gebacken und ich liebe es, wenn der Autor von Kochbüchern Rezepte eher flüssig schreibt als step by step-Anleitungen präsentiert. Briocheteig ist wegen der Hälfte Butter eine sehr baatzige Angelegenheit und Lepard schreibt sehr schön kurz bevor er die Butter verarbeitet „This is the time when you need to be left alone“. Man findet solche prosaischen Sätzchen recht selten (nie in amerikanischen Kochbüchern, dort wird alles nur übertrieben und ist totally und effortless und blablabla) und so freue ich mich um so mehr, wenn mir einer unterkommt (in einem jüdischen Kochbuch aus Rom schreibt der Autor, dass er seine Tomatensauce nun für mehrere Stunden einer diskreten Flamme anvertraut, Zen-Level 1000).
Ansonsten koche ich recht viel aus Smoke & Pickles von Edward Lee (vor allem die Pickles sind super und einfach zu machen), La Cucina vom Callwey-Verlag (ein etwas weniger bieder als der Silberlöffel, vom Umfang allerdings ähnlich), The Turkish Cookbook von Musa Dagdeviren und America (beide vom Phaidon-Verlag, niemand bringt bessere und schönere Kochbücher heraus). Auf Ebay habe ich kürzlich The Classic Italian Cookbook von Marcella Hazan von 1973 ersteigert und sie hat darin eine Tomatensauce, für welche sie Butter in einem Topf schmilzt, eine halbierte Zwiebel reinlegt, eine Dose Tomatenpüree dazu gibt und alles ohne Zeitangabe köcheln lässt. Das Ergebnis hat mich überrascht, die Sauce war süß und rund und recht perfekt in ihrer Einfachheit. Meine Kinder akzeptieren inzwischen nichts anderes mehr, ich würze mit etwas Salz nach.
Vor der Grenzsperrung hatte ich noch die Chance mit diesem Buch meiner Eltern am Ort des Geschehens zu sein und wer da gern hinfährt, kann sich den sperrigen Führer von 1997 durchaus zulegen. Von vier besuchten Bars, sahen vier so aus wie in dem Buch, quasi keine anderen Touristen und sehr fair ausgepreist.

Super @cleetus, ich danke dir. Da sind ein paar schöne Bücher dabei. Werde ich wohl nach und nach zuschlagen. Eben noch das Humus mit Minzlamm aus dem Jerusalem Kochbuch gegessen. Sehr lecker!

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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!