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nail75
gruenschnabel
Mich würde übrigens sehr – und gerne auch detailliert/vertiefend – interessieren, woran du die unübertroffene Kreativität der „Live in Tokyo“ festmachst.Wie gesagt: Die Musik atmet ganz eindeutig den Geist von Miles Davis, was nie verkehrt ist. Darüber hinaus besitzt sie eine ganz einzigartige Kraft, schöpft aus Jazz, aber auch aus Funk und Rock. Außerdem ist sie teilweise wahnsinnig rau und ungeschliffen – ein krasser Kontrast zu den späteren aalglatten super-professionellen Weather Report. Gypsys Bemerkung oben, dass das eine andere Band war, stimmt wirklich.
Dass das eine andere Band war, ist mehr als offensichtlich.
Dass das Album aus den genannten Genres/Stilen schöpft, ist bei WR allerdings absolut kein Alleinstellungsmerkmal, welches die angeblich außergewöhnliche Kreativität belegen könnte. Ich denke, dass das für so ziemlich alle WR-Alben gilt – mit jeweils unterschiedlich ausgeprägten Anteilen.
Zum Sound: „rau und ungeschliffen“ kann ich nachvollziehen, das höre ich auch so. Warum das aber kreativer sein soll als nachfolgende Alben, auf denen gerade Zawinul recht virtuos – und wie ich finde: sehr originell – mit Klangfarben spielt, erschließt sich mir nicht.
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