Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11062161  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,067

redbeansandrice

vorgarten

redbeansandriceich hab da vorhin was interessantes gelesen, einen Artikel, in dem kleinteilig hergleitet wurde, wie der Sound von Hollywood von Stan Kenton gepraegt wurde, und dass Mancini zB fuer Touch of Evil bewusst eine Reihe von Kernakteuren aus Stan Kentons Orchester zusammengesucht hat… aber ws laesst sich das alles nicht sauber trennen, die Leute waren ja einfach da und haben hier gespielt und dort gespielt…

so wird es gewesen sein. ich finde halt die idee interessant, dass almeida und die cool jazzer über hollywood zusammenfanden und so – natürlich vielschichtig vorbereitet – die bossa nova in die usa schwappte. und dann nochmal durch den orfeo negro.

das mit Orfeo Negro ist uebrigens auch ganz interessant, der Song Manha de Carnaval / Black Orpheus schwamm quasi der Bossa Nova Welle voraus, da gibt es zB schon Wayne Shorter auf Wayning Moments im November 1961 oder das Rocky Boyd Album das dietmar gerade hoert, im April 1961 und damit fast ein Jahr vor dem eigentlichen Beginn mit Getz und den anderen

bevor ich das nochmal nachschaue (hatten wir mal an anderer stelle, oder? friedrichs bft?), lese ich gerade in ruy castros plaudergeschichtsstunde zur entstehung der bossa nova, dass viele brasilianischen muskszenen ab ca. 1949 fans von stan kenton waren, es gab in tijuca sogar den „stan-kenton-progessic-club“. castro begründet das darin, dass kenton eben immer latin-nummern hatte, unter anderen diejenigen, die almeida ihm beigebracht habe (er nennt „delicado“ von waldir azevedo). was heißt: almeida schon in den 40ern bei kenton?

das wäre dann noch einmal verrückter: die urban/weiß „verfeinerte“ samba entsteht unter dem eindruck dessen was kenton-bands in den usa aus latin-einflüssen (u.a. von brasilianischen gitarristen) machen.

--