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Mir liegt dieses Einteilen in „gute“ und „schlechte“ Gitarristen einfach fern. In der Rockmusik geht es nicht darum die Muckerpolizei zufrieden zu stellen, sondern darum sich auszudrücken, den Hörer mitzureißen, ihn dazu zu bringen im Konzert mitzuhüpfen und aus sich raus zu kommen, oder sich zu Hause vor den Spiegel zu stellen und Luftgitarre und Posen zu üben, einfach nur um der Energie, die in der Musik transportiert wird, irgendwelchen Ausdruck zu verleihen. Ob das jemand mit einfachen Ein-Finger-Akkorden oder mit tollen Leadpassagen erreicht, ist dabei völlig nebensächlich.
Was Kritik an den Stones betrifft, speziell an Keith, habe ich diese auch schon oft geübt. Wenn er nicht bei mit dem Herzen dabei ist und fahrig spielt oder der Pose willen sein Spiel unterbricht und damit den Stonessound zusammen brechen lässt (oft bei seinen Ausflügen auf die Laufstege meist bei Tumbling Dice oder Honky Tonk Woman) dann ärgert mich das, weil die Stones auf Keiths Spiel und Charlies Beats nun mal basieren. Wenn (auch wieder gern auf den Laufstegen) er bei Sympathy sein Solo völlig planlos in die Länge zieht, andeutungsweise die Licks, die in der Studioversion eins der besten Soli aller Zeiten ausmachen, lieblos in das Stadionrund wirft – dann ärgert mich das ebenso. Aber wenn z.B. beim Beginn von You can’t always get what you want nur Keith und Charlie die ersten 24 Takte bestreiten, dann hört man den Nucleus einer der größten Bands aller Zeiten – eine phantastische Chemie, ein einzigartiger Sound und Groove. Wer sich da dann hinstellt und behauptet die beiden seien „mittelmäßige“ Musiker macht sich einfach sofort zum Deppen, der Rock’n’Roll nicht kapiert hat.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue