Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
clasjazIch halte inzwischen jedes Bild für eine unsägliche Manipulation; nehme mich dann zurück, weil es – „es“! – etwas anderes geben wird. Es gibt Schlichtheiten, die unverwechselbar äußere Erscheinung und innere Erscheinung sind, es fällt zusammen. Ich weiß nicht, ob Plattencover sich dazu sonderlich gut eignen, ich habe nicht den Überblick.
Und so kann ich auch nichts dazu sagen, was Ihr hier über Steeple Chase und den Fotografen besprecht. Da ist manches, bei Steeple Chase, Eigenartiges dabei. Das Cover von „Diane“, Baker, für mich nicht, auch nicht Hill, „Divine Revelation“. Und bei Blue Note gibt es manche Routine, die zwar nicht aufregt, aber auch nicht abregt.
Das wäre doch der Gegensatz? Oder was passiert da, @vorgarten? Der abgeschnittene schwarze Rahmen kann es nicht sein. Oder ist er es doch? Das würde allen Vorwürfen an Steeple Chase aber widersprechen. Ich habe keine Antwort.
Vor all diesen Fragen gehe ich nicht vorbei. Vielleicht war ich müd‘, weil ich allmählich das Selbstverständliche – die Nicht-Manipulation – herbeiwünsche. Was sonst?
das mit dem vorwurf war natürlich nicht ganz ernstgemeint, @clasjaz, ich wollte nur nochmal etwas von dir zum thema lesen. danke für dein erneutes einlassen.
mit einem generellen manipulationsverdacht vor allem gegenüber den visuellen medien tue ich mich schwer, denn diese haben ja auch „nur“ eine eigene logik, vielleicht sogar eine eigene agenda, mit der man sich nicht nur auskennen sollte, wenn man manipulieren, sondern auch, wenn man sowas wie schlichtheit, einfachheit, adäquanz herstellen will. das ergibt sich nur sehr selten von selbst. was winther als label-chef und -fotograf bei steeplechase offensichtlich abbilden will, sind die verehrten künstler*innen bei der arbeit, das sind ja recht einfache porträts, vielleicht während den sessions oder in pausen hergestellt, vielleicht sogar mit wenig zeit und dem anliegen, die künstler*innen nicht bei der arbeit zu stören oder sie abzulenken. ob die porträts gelingen, scheint mir hauptsächlich von den räumlichen und den licht-bedingungen abzuhängen – das andrew-hill-porträt ist natürlich nahezu perfekt, es hat aber auch separat beleuchtete vorder- und hintergründe, die sich vielleicht nur aus der situation erklären lassen (winther scheint kein virtuose im umgang mit verschiedenen lichtquellen zu sein, heißt: er stellt im zweifelfall nicht eine zusätzliche lampe auf).
jemand wie junior cook das von gypsy verlinkte cover zu präsentieren, dafür hätte ich mich allerdings geschämt. und zugesehen, dass mir so etwas nie wieder passiert. wahrscheinlich hat cook selbst das aber gar nicht als verletzend empfunden: weil er winther vertraut hat, weil er fair bezahlt wurde, weil er die produktion ansonsten adäquat fand – oder weil er solche repräsentationen gewohnt war. das ist spekulation. aber es zeugt, was winther angeht, schon von einer sehr privilegierten situation, wenn man sich solche nachlässigkeiten über jahrzehnte leisten kann.
nun aber zurück zur musik. und zu anderen bildern.
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