Antwort auf: Ducal Sounds – Edward Kennedy "Duke" Ellington

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@friedrich In Sachen „Lotus Blossom“: Genau, das CD-Reissue brachte die weiteren Tracks ans Licht. Das hier ist wohl die vernünftige Einzel-Ausgabe, die es zu kaufen gilt, wenn man denn eine gute CD davon haben will:
https://www.discogs.com/Duke-Ellington-And-His-Orchestra–And-His-Mother-Called-Him-Bill/release/4239079
Ich nehme an, da hat man sich an der Centennial-Box orientiert (die Tracks sind dieselben, die Reihenfolge nicht ganz).

Ansonsten: Die Leute, die Du nennst waren alle schon um 1960 oder früher an Bord – die Sax Section jener Zeit (Procope, Hodges, Gonsalves, Hamilton, Carney) gilt vielen als die beste aller Zeiten. Sie wurde mit Hamiltons Weggang (ca. Ende der Sechziger glaube ich, es folgten wohl noch einzelne Sessions mit ihm) hinfällig, existiert hat sie davor wenigstens seit Hodges‘ Rückkehr, und wohl auch schon vor seinem Weggang für kurze Zeit (Gonsalves kam 1950, Hodges war 1951-55 weg) – aber so richtig gut war sie dann ab 1956, eben in der Zeit, in der Ellington für Columbia eine ganze Reihe phantastische Alben machte.

Später Ellington ist dann eher direkt danach, eben so ca. 1966-74, als dann auch Leute wie Norris Turney und Harold Asbhby zur (stellenweise sechsköpfigen) Sax-Section stiessen. Wild Bill Davis war öfter dabei, und ein Bassist, den ich in der Liste oben vergass, Joe Benjamin, der absolut auch in die Reihe gehört, zudem ein paar Leute, deren Auftauchen vielleicht überrascht, etwa Trompeter Johnny Coles und Posaunist Julian Priester, zudem gab es öfter Rückkehrer, die durchaus prägend für den Band-Sound waren z.B. der Posaunist Booty Wood, der schon Ende der fünfziger mal dabei war, in den Sechzigern wieder einige Zeit, und in den Siebzigern auch wieder auftauchte. Oder ganz besonders erwähnenswert Cootie Williams, der ab 1962 und bis zum Ende wieder dabei war. Und mit Eddie Preston war da auch noch ein Trompeter dabei, der wie Coles vor ihm auch bei Mingus gespielt hatte (aber auch bei Lionel Hampton der Ray Charles) … am Ende ist aber das Verblüffende, dass immer Elligton-Sound herauskommt, selbst wo die Arrangements (wie z.B. bei den Reader’s Digest-Aufnahmen, die ich gestern anhörte) von anderen eingerichtet wurden – Ellington legte wohl da und dort etwas Hand an, passte etwas an, gab ein paar Anweisungen und schon klang alles nach ihm, nach seiner Handschrift.

Was auch Teil des späten Ellington ist (aber ebenfalls schon früher einsetzt, in der letzten Columbia-Zeit vor 1962 wohl bereits: Ellington ging sehr oft ins Studio und produzierte teils in Eigenregie, es wurden auch öfter Tanz-Gigs mitgeschnitten, die die Band oft in superber Spiellaune zeigen, manchmal wirkt sie geradezu rauflustig … ob das alles fürs Radio geschah oder auch mal in Ellingtons Auftrag weiss ich nicht) … einiges von den Studio-Sachen erschien dann auf bekannten Labeln (bei Pablo gab es mehrere Zusammenstellungen: „Intimacy of the Blues“, „The Intimate Ellington“, „Up in Duke’s Workshop“, aber auch „The Pianist“), später gab es eine 10-CD-Reihe „The Private Collection“ mit Aufnahmen aus den Fünfzigern bis Siebzigern, vieles davon solche von Ellington produzierten Studio-Aufnahmen.

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