Jojo Rabbit (Taika Waititi, 2019)
Schon wieder ein fast perfekter Film, den ich diesen Monat im Kino sehen durfte. Der Humor trifft haargenau mein entsprechendes Zentrum. Da gibt es groteske Figuren, skurrile, ja irrwitzige Szenen (Hauptmann Klenzendorf im Kampf), Hintergründiges und Albernes. In scharfen Kontrast dazu stehen dramatische Szenen, die sich aber trotz mancher anderslautender Kritiken hervorragend in den Film einfügen. Denn diese sind Schlüsselmomente, notwendig für Jojos Entwicklung. Und den Zuschauer treffen diese Szenen durch den sie einrahmenden Humor um so härter.
Das Spiel der Akteure ist bis in die kleinsten Nebenrollen hinein fantastisch, ich könnte gar nicht sagen, wer mir da am besten gefallen hat. Vielleicht muss man die Leistung von Roman Griffin Davis (Jojo) und Archie Yates (Yorki) besonders würdigen, die eben nicht nur für ihr Alter und ihre Unerfahrenheit eine überwältigende Leistung zeigen.
Licht, Ton, Ausstattung usw sind ebenfalls stark, und der Soundtrack dürfte gerade hier auf Liebe stoßen. Höchstens der Einsatz von Komm gib mir deine Hand könnte fanatischen Beatles-Fans missfallen (ich fand ihn passend).
Dass ich trotz allem nicht die vollen 10 Punkte gebe liegt an einer einzigen Schwäche im Drehbuch, die ich aber nicht benennen will um nicht zu spoilern.
9,75/10
Wenn es so weitergeht, wird 2020 wirklich ein großartiges Kinojahr. Als nächstes steht 1917 für mich an, meine Vorfreude darauf ist gewaltig.
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame