Antwort auf: Billie Eilish

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herr-rossi
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bullittNö, weil schon die Zehner-Jahre gezeigt haben, dass Hypes eine tendenziell kürzere Halbwertszeit haben, weniger nachhaltig sind und sich Aufmerksamkeit eher in der Breite verteilt. Und ich prognostiziere mal, dass diese Trends eher zu- als abnehmen.

Du unterschätzt hierbei, wie unglaublich schnelllebig auch vergangene Dekaden waren. 1970/1980 etwa oder 1990/2000, da lagen jeweils Welten dazwischen, binnen zehn Jahre konnte man Aufstieg und Niedergang ganzer Genres und Trends beobachten, gingen Bands und Künstler in lichte Höhen und verloren schon nach wenigen Jahren an Relevanz. Denk nur an die 90er, was für ein Ritt war das – Hairmetal, Grunge, Post-Grunge/“Alternative“, Rave, Techno, Drum’n’Bass, Trip Hop, Brit Pop, „Battle of the Bands“, der Krieg zwischen East Coast und West Coast, New Jack Swing, G-Funk, der Triumphzug des R’n’B, Hiphop wird Mainstream, MTV Europe ist Anfang des Jahrzehnts die Macht schlechthin und am Ende in nationale Sender zerfallen, VIVA läuft ihm in Deutschland den Rang ab, Mitte des Jahrzehnts verdient die Plattenindustrie dank CDs soviel wie nie zuvor und fällt schon wenige Jahre später ins Napster-Loch. Im Vergleich dazu waren die 2010er ein gemütlicher Spaziergang … Und es gab im Mainstream etliche Künstler, die das Jahrzehnt geprägt haben, was immer man im Einzelnen von ihnen halten mag (z.B. Kendrick Lamar, Drake, Kanye West, The Weeknd, Lana Del Rey, Ed Sheeran, Taylor Swift, Justin Bieber, Adele und und und).

Wie schwerfällig alleine jetzt der Hype aus der Peergroup rüber schwappt und Billie Eilish auch außerhalb wahrgenommen wird, spricht ja schon Bände.

Wieso schwerfällig? Mit Erscheinen des Albums schwappte das Thema Billie Eilish in die Mainstream-Medien über und das große Interesse hat seitdem nicht nachgelassen. Das ist schon mehr als ein kurzer Hype, das ist ein Phänomen. Das wird sich natürlich nicht in dieser Intensität über Jahre fortsetzen lassen. Auch Elvis ’56, Beatles ’64 und Michael Jackson ’83 waren in der Form nicht zu wiederholen, so erfolgreich die Betreffenden auch später noch waren. (Und nein, ich will hier nichts auf eine Stufe stellen, aber für die nach 2000 geborenen wird Billie Eilish ’19 im Nachhinein ein solches generationsprägendes Ereignis sein.)

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