Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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zoji

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redbeansandrice

In Sachen Dr John: rein musikalisch denk ich auch, es ist vor allem der eine Track, waehrend der Rest eher C&W ist – aber ich haett jetzt gedacht, dass es auch Dr John war, der zu der Zeit die ganze Cajun-Mythologie in den Mainstream gezogen hat, und so die hier von Brown (etwa auf dem Cover) gewaehlte Figur des Teufelsgeigers aus dem Bajou vorbereitete… und klar, die Schattenseite davon ist, dass hier auch ein bisschen mehr Geige gespielt wird… in meinem konkreten Fall war es jetzt so, dass ich Gatemouth Brown aus einer Radiosendung von vor 20 Jahren kannte (die mir ganz gut gefiel, ich hab damals auch mehr Blues gehert), und dann eigentlich nicht mehr gehoert hab – bis er neulich auf diesem einen Orgeljazzalbum ploetzlich Harmonica spielte (was es im Orgeljazz als Instrument eigentlich fast nicht gibt)… dann hab ich ein bisschen gelesen, hatte ploetzlich Lust auf Geige… ich muss aber demnaechst mit seinen anderen Sachen weitermachen – Brown war auch einer der Kuenstler, die in den 90ern einen Vertrag bei der franzoesischen Version von Universal/Gitanes mit Allard als Produzenten hatten – und das ist generell eine prima Serie…

Huh, ich weiß vom mitlesen beim Jazz, dass Du Dich intensiver mit Hintergründen befasst als ich. Wer was produziert hat nehme ich selten wahr und inwiefern der Erfolg von Dr. John nicht nur musikalisch, sondern auch visuellen und symbolischen Einfluss auf Gatemouth hatte weiß ich nicht. In späteren Jahren hat er sich jedenfalls gerne im Cowboy-Outfit präsentiert. Down South … scheint es auch mit einem kleineren Ausschnitt, ohne Geige, als Cover zu geben. Habe auch erst jetzt anhand unserer Konversation festgestellt, dass ich zwischen den frühen 50ies und den 80ern bei ihm völlig blank bin.

Mit den Gitanes-Alben meinst Du Man, A Long Way Home und Gate Swings? Man kenne ich nicht, allmusic findet ALWH „lousy“, ich solide, der Flow leidet meiner Meinung nach unter der von Hooker mit The Healer etablierten Gaststarigkeit. Clapton etwa stellt für mich auf einem Gatemouth-Album keinen Mehrwert dar. Gate Swings ist unter den mir bekannten Alben eines meiner Favoriten, als eine Art R&B-Big-Band-Album wieder in speziellem Kontext, schwingt aber mächtig. Der Kracher war für mich aber immer Alright Again!, nicht nur im Gatemouth-Kosmos mein Lieblingsalbum, das wäre auch in meiner real nicht existierenden Bluesliste ein Top-50-oder-höher-Kandidat. Wenn Du bei ihm noch weiter einsteigst würde mich interessieren, was Du Dir zugelegt hast und wie es ankam, wenn Du Lust hast.

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)