Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks der Talking Heads

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wahr

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go1

friedrich Ich habe in Erinnerung, dass Produzent Brian Eno den Talking Heads die Musik von Joy Division in Worten beschrieb – ich vermutete speziell I Remember Nothing und The Eternal – und die TH daraufhin versuchten, das was sich in ihrer Vorstellung dadurch ergab, zu spielen. Heraus kam The Overload. Ein übrigens sehr reizvolles künstlerisches Experiment, finde ich. Musik erzählen, sich Musik vorstellen, diese Vorstellung dann spielen. Meines Wissens waren die TH dann, als sie die Musik von JD später hörten, aber davon enttäuscht. Auch wieder eine interessante Wendung im Verhältnis von Vorstellung und Realität. Müsste aber noch mal recherchieren, woher ich diese Erinnerung habe.

Die Geschichte habe ich auch gehört, jedenfalls so ähnlich. David Bowman erzählt eine Variante davon in seiner Talking Heads-Biographie. Demnach beruht „The Overload“ auf Ideen von Jerry Harrison, die nicht so recht auf Remain in Light passen wollten, aber zu gut gewesen seien, um sie liegen zu lassen. David Byrne habe den Entwurf dann umgearbeitet, nachdem er in der Musikpresse einiges über Joy Division gelesen habe (statt: von Eno gehört) – gemäß seiner Vorstellung davon, wie Joy Division wohl klingen würden. Als er später deren Alben gehört hat, soll er enttäuscht gewesen sein, weil sie nicht seiner Vorstellung entsprachen. Auf jeden Fall eine schöne Geschichte. Bowman fühlt sich von „The Overload“ übrigens mehr an „Post-Animals Pink Floyd“ erinnert als an Joy Division.

danke für diese höcht interessanten hintergrundinfos @friedrich @go1. dass byrne dann von joy division enttäuscht war, wundert mich nicht. gegen die eigene vorstellung kann die wirklichkeit kaum gegenan kommen.