Antwort auf: il n’y a pas de hors-texte – Text und Interpretation

#10966107  | PERMALINK

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Danke fürs Verschieben!

gypsy-tail-windDas ist schon interessant, wir hatten es ja von diesen quasi fiktiven nicht existenten Idealeinspielungen auch schon ein paar Male – das sind aber einfach zwei verschiedene Dinge, oder? Also Szigetis Bach abrufen geht ebenso, wie es geht, sich eine solche Idealversion der Chaconne vorzustellen?

Idealversion, Idealtypus – das sind halt so Handwerksbegriffe, fragt sich, ob sie wirklich Inhalt haben  können. Es dürfte zwischen den beiden Möglichkeiten ständig changieren, also, mal angenommen, jemand spielt die Chaconne ein, wird ihm ja irgendetwas wie die „richtige“ Version – meinetwegen zu diesem Zeitpunkt, in dieser Verfassung usw. – im Kopf rumgehen. Also mehr als so etwas wie die Chaconne zu jammen. Und das ideale Erinnern ist zumindest bei mir selbstverständlich von ein paar Leuten, gewiss Szigeti, geprägt. Dann wieder kann sich das aber verselbstständigen und ich höre die Chaconne – als Erinnerungsbild bzw. akustische Imprägnatur – mit Szigeti, Grumiaux oder sonstwem „zugleich“. – Dass es die eine einzige ideale Version gibt, glaube ich nicht. Oder eben nur, altes Problem, in der Idee … Muss ja aber auch nicht sein.

 

Und Barthes, doch, da gibt es schon etwas, z.B. (oder: vor allem?) die II. Abteilung dieses Bandes mit der Überschrift „Der Körper und die Musik“: Es gibt da ein halbes Dutzend kürzere Essays (Artikel, einen Lexikoneintrag, ein Vorwort) mit Titeln wie „Zuhören“, „Die Musik, die Stimme, die Sprache“, „Der romantische Gesang“ oder „Schumann lieben“. Liegt hier schon lange griffbereit, aber gelesen habe ich die Aufsätze bis heute nicht.

Diesen Band kenne ich nicht, da der Titel ansprechend ist, werde ich ihn mir demnächst besorgen. Danke für den Hinweis!

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