Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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electric_dreamerSchön, daß uns die Japaner noch mit der SM Blu-spec CD2 beglücken – wenigstens ein kleines Highlight zum Jahresende. Der Rest war in letzter Zeit leider eher dünn gesät: Ein mittelmäßiges ELO-Album mit unterirdischem UKW-Sound, zwei (tolle) Konzert Blu-rays ohne Mehrkanalton nur in dünnem Stereo, zwei verhunzte Live-CD’s mit gnadenlos ein- und ausgeblendeten Titeln sowie ein unvollständiges Doppelalbum

Sehe ich komplett anders. Selbst wenn alle VÖ nur Durchschnitt wären, wäre ich zufrieden angesichts der Tatsache, dass diese VÖ-Welle vor wenigen Jahren überhaupt nicht absehbar war. Für mich sind alles Zugaben.

Ist natürlich alles Geschmackssache, und ich wage FOON noch nicht abschließend zu beurteilen, aber ich höre es im Moment rauf und runter, und bewundere all die vielen Details. Leute, die hier von Minimalismus oder schnellem 0815-Job reden haben ganz sicher nicht richtig hingehört. Allein  die vielen Variationen bei der Gesangsaufnahme wären einen eigenen Artikel wert.

Was Wembley Or Bust betrifft, hätte ich mir mehr ein Video gewünscht, dessen Hauptfokus auf der spektakulären Light/Laser/LED-Show gelegen hätte. Ich verstehe aber die Intention von Jeff Lynne, eine Art Konzertfilm zu zeigen, der alle Beteiligten und die begeisterten Menschen einfängt.

Beim fehlenden Surround-Sound sind wir wieder beim Unterlaufen der Erwartungshaltung, die dann bei manchen reflexartig diese harsche Kritik auslöst. Dabei hat sich Jeff Lynne ja durchaus was dabei gedacht: das Konzerterlebnis möglichst authentisch aufzubereiten, und live kam der Sound ja auch nicht in Surround. Ich sehe da auch eine klare Reaktion auf das erste Live At Wembley von ELO, das ja mit dem tatsächlichen Livesound wenig zu tun hatte. Ich denke, Jeff Lynne wollte tatsächlich seiner Liveband ein Denkmal setzen: seht her, so haben wir das wirklich gespielt, und dieses Mal musste ich bei der Postproduktion (kaum) tricksen, wir können das mit dieser Truppe wirklich alles live spielen.

Heute habe ich mir nach längerer Pause auf einer Zugfahrt mal wieder Alone In The Universe angehört. Ja, es dürfte gerne etwas länger sein, und ich hätte das Album vielleicht mit dem Intro von The Sun Will Shine On You gestartet und dann den ganzen Song zum Abschluss nach dem Titeltrack gebracht. Aber ansonsten? Es ist doch alles da, auch die typischen signifikanten Merkmale des ELO-Sounds der 80er. Das Songwriting ist exzellent, und für mich schwer vorstellbar, dass man da keine hooks hört. Und gerade ein tolles Album für Time-Liebhaber. Nein, kein Time 2, aber es hat diese wehmütige Traumatmosphäre, und diese Spaceaura, allerdings sehr viel subtiler. Und When The Night Comes mit seinen vernebelten Synthieschwaden, wenn man darin eintaucht, das ist doch der Wahnsinn. Mich hauts um …

Secret Messages ist zweifellos anders konzipiert und entfaltet seine volle Stärke im langen Doppelformat. Obwohl ich Beatles Forever mag, finde ich es Quatsch, sich so zu äußern, dass das Album ohne den Track unvollständig ist. Hey, bei Earthrise beschwert sich doch auch keiner, wenn Tandy und Morgan da ein paar Tracks umändern. Und SM war ja vorher noch nie im Doppelformat erschienen, und es ist und bleibt Jeffs Album.

Schließlich noch zum durchhörbaren Sound: Ich bin nicht der Meinung, dass man jedes Instrument transparent erklingen lassen muss. Vermischung von Sounds kann seinen Reiz haben.

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