Antwort auf: Die Dekadenbestenlisten der Musikmagazine (2010s)

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largo

Registriert seit: 01.01.2010

Beiträge: 53

irrlichtIch finde zahlreiche Nennungen ehrlich gesagt extrem fragwürdig. Liest sich oftmals mehr nach dem who-is-who der Verkaufszahlen und Bekanntheitsgrade.

 

Finde ich auch. Das ist eine Auswahl von dem Material, das die Journalisten auf dem Radar haben bzw. hatten. Was dabei auf den Radar kommt, hängt dabei von verschiedenen Selektionskriterien ab. Journalisten berichten z.B. oft über Sachverhalte, bei denen sie ein gesellschaftliches Interesse annehmen. Viele Veröffentlichungen (z.B. „1989“ von Taylor Swift) sind zwar – vorsichtig gesagt – künstlerisch unambitioniert, werden aber aufgrund ihres großen Bekanntheitsgrades rezipiert. Das ist bisschen wie eine Filterblase. Journalisten beschreiben, was gesellschaftliche relevant ist. Und was aus Sicht der Gesellschaftsmitglieder relevant ist, entscheidet sich danach, was in der Presse steht. Sehr verhängnisvoll. Und wenn man ehrlich ist, hat man am liebsten mit Menschen zu tun, mit denen man einer Meinung ist. Mit denen man sich gegenseitig auf die Schulter klopfen kann.

Die Auswahl der Journalisten bzgl. der besten Alben 2010-2019 ist somit deutlich in eine bestimmte Richtung verzerrt.

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