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irrlicht
Der Stil der Band ist sicher nichts für Puristen, das stimmt schon. Ich sehe allerdings nicht, warum die Fusion hinter „Arrival“ nicht als Jazz durchgehen sollte, die eben auch Teile des Post-Rock annektiert hat (was mir definitiv entgegen kommt). Wenn man sieht, aus welchen Quellen die Vorläufer des Post-Rock ihre Einflüsse schöpfen, ist das ohnehin eine obsolete Frage, oder?
Weil sich Talk Talk (als Vorläufer) auch mal auf Miles Davis bezogen haben? Ich weiß nicht, zwischen „Jazz“ und „Jazz-beeinflusst“ sehe ich schon noch einen Unterschied (bei Jazz denke ich vor allem an: Improvisation, Swing, Jazz-Harmonik und das Streben nach dem eigenen Ton; beim Stichwort „Post-Rock“ denke ich an andere Dinge). Aber gut, das ist wohl nicht so wichtig und „Fusion“ ist als Etikett schon akzeptabel.
irrlichtDu hast den Track ja sehr gut beschrieben, ich glaube allerdings, dass ein Mal im Stream hören dem Album einfach gar nicht gerecht wird. Das ist zwar eine Floskel, die oft verwendet wird (es ist ja auch viel dran), aber für mich ist das Kunst, die entdeckt werden will; bei mir ist es mit jedem Durchlauf weiter gewachsen. Leidenschaftlich, detailreich, tiefsinnig, witzig, verspielt, majestätisch, alles zugleich. Dazu mit einem magischen Abschluss.
Ich hab durchaus vor, mir Arrival nochmal anzuhören, aber es erscheinen nun mal jede Woche Alben, die potentiell interessant sein können – da kommt immer was dazwischen.
Was „At Last I Am Free“ angeht, finde ich Robert Wyatt aber ausdrucksstärker, obwohl (oder weil) er weniger gequält klingt.
irrlichtUnd was Groove betrifft: Das ist vermutlich eine ähnliche Auslegungssache. Für mich ist Groove nicht gleichgesetzt mit Tanzbarkeit, obwohl mir der Stil der Band durchaus in die Beine geht (okay, das sagt aber auch jemand, der zu The Necks „Body“ Tai Chi Übungen macht). Mir reichen schon hier die ersten drei Minuten und ich komme in den „Hollaback girl“-Modus. Unendlich cool.
Bist Du sicher, dass Du wirklich „Dressed in Smoke, Blown Away“ verlinken wolltest (oder ist das ein Scherz)? Der Track ist schön schräg und trötet ganz erfrischend, hat mit „Groove“ aber sogar noch weniger zu tun als „Blue Crystal Fire“. Um Tanzbarkeit muss es gar nicht gehen, aber man sollte schon mit den Füßen wippen und den Fingern schnippen wollen, bevor man von „Groove“ redet. Fire! Orchestra sind keine am Groove orientierte Band – muss ja auch nicht sein, sie machen eben etwas anderes, aber das Wort weckt hier falsche Erwartungen; es passt einfach nicht.
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To Hell with Poverty