Antwort auf: ROLLING STONE im Oktober 2019

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doc-f Es heißt immer noch nicht „Sinn machen“ auf Deutsch, genauso wenig wie „in 2019“ und „proaktiv“, um die drei grässlichsten Anglizismen hier unterzubringen.

Das doofe „in“ nervt mich auch, ich teile auch Deine Abneigung gegen „proaktiv“, aber dass „Sinn machen“ ein moderner Anglizismus sei, ist eine Falschbehauptung, die, glaube ich, Bastian Sick in die Welt gesetzt hat.

Jedenfalls hat bereits vor mehr als 250 Jahren ein des Deutschen nicht ganz ohnmächtiger Herr geschrieben:

„Ein Übersetzer muß sehen, was einen Sinn macht.“

Gotthold Ephraim Lessing, in: Briefe, die neueste Literatur betreffend, 1760.

Wenn es „Sinn machen“ nicht schon seit Jahrhunderten gaebe, muesste man es erfinden. Darin drückt sich nämlich aus, dass Sinn weder einfach da ist noch sich wie bei einer mathematischen Gleichung quasi unabweislich und präzise „ergibt“, sondern immer etwas ist, das erstmal hergestellt, konstruiert oder, sympathisch bescheiden ausgedrückt, „gemacht“ werden muss.

Sorry, ist möglicherweise unter Umständen ein klitzekleines bisschen offtopic.

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