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gypsy-tail-windIch war nie ein grosser Fan von Harold Mabern, zuviele Töne in zuwenig Zeit, und immer dieselben Töne – so zumindest kommt er bei mir an, als Welle von eher plumpen Funk. Dass er auch leiser konnte, ist mir schon klar, aber er erreicht mich einfach nicht so wirklich.
Großer Fan von Harold Mabern bin ich auch nicht, aber ich empfand es schon als Privileg den alten Mann, nach einem Auftritt, in sehr relaxter Situation, ein wenig im Gespräch kennenlernen zu dürfen. Mabern, der mit allen möglichen wichtigen Leuten – du hast viele davon genannt – seit den 60er Jahren gespielt hat, Teil dieser Szene seit 60 Jahren war. Ähnlich empfand ich auch bei Auftritten bspw. von Lee Konitz, Sheila Jordan, Carla Bley + Steve Swallow oder Kenny Wheeler, auch wenn es dabei keine oder kaum persönlichen Kontakte gab. Also hundertprozentige Objektivität erwartet da bitte nicht von mir. ;) Diese Begegnung – ob musikalisch oder persönlich – hat mich schon angerührt.
Außerdem wusste ich während Maberns Auftritt (offiziell ein Album-Release als Bernd Reiter New York Allstars feat. Harold Mabern, Eric Alexander, Darryl Hall) noch nicht von der weiteren Entwicklung des Abends. So kann ich deinen Worten, Flurin, „zuviele Töne in zuwenig Zeit“ bei seinem Spiel an dem Abend nicht folgen, ich empfand sein Spiel sehr reduziert, sehr zuhörend, uns begeisterte besonders, dass er Mut zu Pausen hatte, was er dann spielte war immer stimmig. Ich verstehe aber, was du damit meinst, wenn man sich auf seine Alben konzentriert, obwohl es darunter auch viele Liveaufnahmen gibt. Das liest sich vielleicht widersprüchlich, doch an diesem Abend empfand ich sein reduziertes Spiel als lustvoll, freudig und relaxt.
Zuhörend, typisch Mabern an diesem Abend. Nicht falsch verstehen, er hatte großen Anteil am Konzert, aber Alexander und „Leader“ Reiter bekamen natürlich auch ihre Zeiten.
(Entschuldigt die schlechte Bildqualität, auf die Entfernung bei den Lichtverhältnissen stieß mein Phone an seine Grenzen.)
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