Antwort auf: R.E.M.

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gipetto
Funk 'n' Punk

Registriert seit: 04.02.2015

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ragged-glory

songbird„Monster“ habe ich als verzweifelten Versuch empfunden, den abgefahrenen Seattle -Zug zu besteigen. Fast durchweg schwache Songs in einer aufgedonnerten Produktion.

Warum sollte eine Band mit Megaseller wie „Out Of Time“ und „Automatic“ auf irgendeinen Zug aufspringen? Unlogisch. Zumal die „Grunge“-Schublade ohnehin nicht zu „Monster“ passt , das doch Glam- und Noise-Pop bietet.

Was soll Monster denn musikalisch und inhaltlich mit der „Seattle-Szene“ zu tun haben? Zumal die zu diesem Zeitpunkt ja de facto schon wieder tot war.

Und was an diesem Album mit Glam sein soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Wie definiert sich Glam eigentlich musikalisch? Ich verbinde mit diesem Terminus lediglich einen furchtbaren Kleidungsstil im Verbund mit peinlichem Makeup.

Monster ist thematisch eine Aufarbeitung von Selbstzweifeln und Identitätskrisen, die Stipe immer wieder aus anderen Perspektiven und Rollen heraus beleuchtet. Die Band wäre während des Kreativprozesses zum Album beinahe implodiert. Musikalisch wird diese Thematik schon sehr stimmig arrangiert (vielleicht mit ein bisschen zu viel Tremolo-Einsatz). Schlechte Songs? Da höre ich nur King Of Comedy und Star 69; und die Begeisterung für Let Me In will ich nicht so recht begreifen. Dem entgegen stehen aber Perlen wie Frequency, Crush With Eyeliner, I Don’t Sleep, Currencies, You – um nur mal die Highlights zu nennen…

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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)