Antwort auf: Blue Note Reissues von Analogue Productions & Music Matters, etc.

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gypsy-tail-wind
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Danke für die Aufklärung – von den beiden hatte ich sogar auch schon Wind gekriegt … Lizenzausgaben waren es wohl nicht, soweit ich weiss, kamen die Label jeweils unter dem Dach einer Muttergesellschaft zusammen, deren Katalog stets wuchs: Blue Note wurde 1965 an Liberty verkauft (Wolff blieb, Duke Pearson – seit 1963 als A&R-Mann als Nachfolger von Ike Quebec dabei – wurde noch wichtiger, Lion zog sich 1967 zurück), 1969 ging Liberty in United Artists auf, 1979 wurde UA („Money Junnge“, Thad Jones, Booker Little, Ken McIntyre, Mingus, Bill Evans/Jim Hall, Art Farmer …) von EMI übernommen … Roulette (das Mobster-Label, u.a. unzählige Alben von Count Basie, zudem u.a. Maynard Ferguson, Randy Weston, Joe Williams, John Handy, Machito …) kam 1989 zu EMI, Roost (Stan Getz, Sonny Stitt, Johnny Smith) war schon vorher mit Roulette verbandelt und ging irgendwann in den späten 50ern darin auf (als Label wurde es aber noch für ein paar Künstler etwas am Leben erhalten), Jubilee (da gibt es z.B. Alben von Jackie McLean oder von Ray Draper mit Coltrane, auch „Mingus Three“ mit Hampton Hawes war zunächst ein Jubilee-Album) gehörte ab 1971 zu Roulette usw.

Um die Sache noch etwas zu verkomplizieren, wurden bei der Zerschlagung von EMI nicht alle Jazzlabel an Universal weitergegeben … einzelne wurden abgestossen (so MPS, das davor aber zu Universal gehörte, nicht zu EMI), Colpix (Nina Simone mit einigen ihrer stärksten Alben, aber eben auch Randy Weston) ging zu Warner (das den Klassik-Teil von EMI übernahm, inkl. Virgin Classics, während Virgin selbst an Universal ging).

Imperial und Aladdin gehörten übrigens auch zum Liberty-, EMI- und jetzt Universal-Konglomerat, da gibt es einiges an superbem Rhythm & Blues (z.B. Amos Milburn, T-Bone Walker) und auch (wenig) exquisiten Jazz (Lester Young auf Aladdin!) – aber das ist alles Prä-Album-Ära-Stoff und daher wohl nicht im Fokus …

PS: die Jazz-Ausnahmen bei Imperial sind dafür umso exquisiter: es gibt drei bezaubernde Alben von Sonny Criss aus dem Jahr 1956 – auf CD gab es die gesammelt auf einer Doppel-CD in der Connoisseur Series (Blue Note/Manhattan/Capitol/whatever, EMI halt, die Reihe startete in den frühen 90ern noch mit LPs und CDs, aber bald gab’s nur noch CDs, bis ca. 2004 wenn mich nicht alles täuscht).

zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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