Antwort auf: Die besten Konzerte 2019 ( so far)

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stefane
Silver Stallion

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stefane
01) Steve Gunn & Band – 26.3.2019 – Schorndorf, Manufaktur *****-
02) Robert Forster & Band – 8.5.2019 – Schorndorf, Manufaktur *****-
03) Laura Gibson – 12.4.2019 – Eltershofen, Music House ****1/2+

01) Steve Gunn & Band – 26.3.2019 – Schorndorf, Manufaktur *****-
02) Robert Forster & Band – 8.5.2019 – Schorndorf, Manufaktur *****-
03) Laura Gibson – 12.4.2019 – Eltershofen, Music House ****1/2+
04) Lewsberg – 31.1.2019 – Schorndorf, Manufaktur ****+
05) Laura Gibson – 10.4.2019 – Schorndorf, Manufaktur ****
06) Hank Shizzoe – 11.5.2019 – Stuttgart, Laboratorium ****
07) Cowboy Junkies – 9.7.2019 – Ludwigsburg, Scala ****
08) Amber Rubarth – 9.2.2019 – Eltershofen, Music House ****
09) Samba Touré – 7.3.2019 – Stuttgart, Laboratorium ****
10) Christian Kjellvander & Band – 16.2.2019 – Schorndorf, Manufaktur ****-
11) Anna St. Louis – 24.4.2019 – Schorndorf, Éclat ***1/2
12) Ad Vanderveen Acoustic Trio – 18.1.2019 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2
13) Leah Senior – 30.1.2019 – Schorndorf, Éclat ***1/2
14) The Proper Ornaments – 2.5.2019 – Stuttgart, Merlin ***

Up next: Mark Lanegan.

Die Cowboy Junkies im Scala in Ludwigsburg, das bei weitem nicht ausverkauft war.
Das Konzert beginnt mit „All That Reckoning (Part 1)“, dem Opening Track des letztjährigen Albums, wie überhaupt das erste Set fast ausschließlich aus Songs des neuen Albums besteht, nur unterbrochen von einem schönen „Sun Comes Up, It’s Tuesday Morning“ aus dem 90er-Album „The Caution Horses“. Als Closer des ersten Sets dann mit Neil Youngs „Don’t Let It Bring You Down“ das erste Cover des Abends, wobei der Song Margo Timmins Stimme aus meiner Sicht nicht unbedingt entgegenkommt. Alles schön gespielt, aber irgendwie noch mit angezogener Handbremse dargeboten, so daß mich das Konzert bis hierhin noch nicht so richtig gepackt hat.
Nach der Pause wird das im zweiten Set dann ganz anders: plötzlich sind jetzt hier diese Intensität und Dringlichkeit zu verspüren, die mir im ersten Set etwas gefehlt hatten. Eröffnet wird das zweite Set von „He Will Call You Baby“ aus dem 2004er-Album „One Soul Now“, gefolgt von einem hervorragenden „First Recollection“ aus dem 93er-Album „Pale Sun, Crescent Moon“. Dann mit „Postcard Blues“ aus ihrem zweiten Album „The Trinity Session“ ein absolutes Highlight: großartig zerdehnt, ein unterschwelliges Fieber verbreitend, ruhig und eindringlich auf der einen Seite, aber unter jeder Note liegt eine vibrierende Spannung, die dann in Sekundenbruchteilen ausbricht, wenn die ganze Band einsetzt, fast kakophonisch, genau so schnell pendelt der Song dann zurück zu diesen wunderbar leisen Harmonien, mit denen er begonnen hat; all das akzentuiert von Jeff Birds vorwärtsdrängender Mundharmonika, die so großartig mit Hall, Verzerrungen und Effekten unterlegt für diesen Song unverzichtbar ist. Nach diesem Monolithen dann eine kleine Verschnaufpause mit drei akustischen Stücken, für die der Bassist Alan Anton und Margo Timmins Bruder Peter Timmins am Schlagzeug die Bühne verlassen: „Something More besides You“ aus dem 95er-Album „Lay It Down“, „A Horse in the Country“ vom 91er-Album „Black Eyed Man“ und „Shining Teeth“ vom neuen Album „All That Reckoning“. Das Konzert endet dann wieder mit der vollen Bandbesetzung: nach einem nicht vollständig überzeugenden Cover von Lou Reeds „Sweet Jane“ stellt der Closer „Murder, Tonight, in the Trailer Park“ das zweite Highlight des Abends dar: ein dunkel-glühender, enigmatischer, gespenstischer Song, der diese von mir an den Cowboy Junkies so geschätzte, eigenartig schwebende, entschleunigte Klangschwere besitzt, bevor der Song dann ausbricht, die Band „in full flight“, und Michael Timmins an der Gitarre sowie Jeff Bird an der elektrischen Mandoline mit einer wahren Tour de Force den Song und das Konzert zum Ende bringen.
Als Zugabe dann noch ein Cover von David Bowies „Five Years“ und „‚Cause Cheap Is How I Feel“ aus „The Caution Horses“.
Sehr schönes Konzert.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)