Antwort auf: Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt?

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt? Antwort auf: Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt?

#10837295  | PERMALINK

firecracker

Registriert seit: 18.01.2003

Beiträge: 13,381

radiozettlMan hat eben nicht zu jeder Art Musik automatisch einen Zugang. Es gibt einige Stilrichtungen, mit denen ich nichts anfangen kann, obwohl ich sie schon jahrzehntelang kenne. Da kann ich dann nicht unterscheiden, ob ein Stück aus so einer Stilrichtung gut oder langweilig ist, weil der Zugang fehlt.
Es ist allerdings auch vorgekommen, daß ich nach längerer Zeit zu so einer Stilrichtung doch noch einen Zugang finde. In meinem Fall als Musikhörer wären Beispiele für solche Stilrichtungen Dancefloor und Hip Hop zu nennen. In den 90ern konnte ich damit gar nichts anfangen. Erst in den 00ern habe ich einen Zugang gefunden, im Fall von Dancefloor über ein sehr selbstironisches Album und im Fall von Hip Hop über das Album einer satirischen Hip Hop-Gruppe. Und ab da traten für mich dann die Songs in den Vordergrund und die Produktionstechniken wurden weniger wichtig. Deshalb habe ich den Eindruck, daß der Zugang leichter fällt, wenn sich die musikalische Stilrichtung bzw. deren Künstler selbst nicht ganz so ernst nehmen. Vielleicht empfindet ihr das ähnlich?

Ein Parameter von vielen.

Ich glaube die Stilrichtung ist gar nicht so entscheidend, bzw. entscheidet der Zufall ganz oft darüber, ob etwas erfolgreich ist. Was erfolgreich ist, wird schnell noch erfolgreicher. Was oft läuft, erreicht viele Menschen; alleine schon, weil es oft läuft.

Mir ist und war die Stilrichtung zumindest schon immer ziemlich egal. Ich sehe mich auch (?) eher als Liebhaber des Songs; weshalb es die Klassik schwer hat. (Carl Philipp Emanuel Bach, your time will come eventually.)

Mit Dancefloor werde ich wohl aber nie etwas anfangen können. Wobei ich auch lange Zeit dachte, dass ich nie etwas mit Morrissey werde anfangen können. (Da bedurfte es Ryan Adams, The Libertines und Oscar Wilde, um den Zugang zu finden.)

mozza: Ausgehend davon, dass es weder gottgegebene noch universale Maßstäbe sonstiger Art für die Qualität von Musik oder Alben gibt, sondern die Beurteilung dessen immer subjektiv verläuft, spielt natürlich der Entstehungs- bzw. Rezeptionszeitraum eine wesentliche Rolle. Sowohl für die Künstler, als auch für die Zuhörer / Fans / Kritiker.

Auf jeden Fall.

zuletzt geändert von firecracker

--

Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)