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Album des Monats Juni 2019
Peter Perrett – Humanworld (Domino)
Besetzung:
Peter Perrett – vocals, rhythm guitar
Jake Woodward – drums
Peter Perrett Jr. – bass
Jamie Perrett – guitars, vocals
Jenny Maxwell – electric viola, microkorg, backing vocals
Lauren Moon – keyboards, drums, backing vocals
Trackliste:
A1 I Want Your Dreams 2:38
A2 Once Is Enough 2:33
A3 Heavenly Day 3:12
A4 Love Comes On Silent Feet 2:23
A5 The Power Is In You 2:55
A6 Believe In Nothing 3:22
B1 War Plan Red 3:50
B2 48 Crash 2:10
B3 Walking In Berlin 2:48
B4 Love’s Inferno 3:06
B5 Master Of Destruction 3:15
B6 Carousel 2:59
2017 meldete sich der Sänger der Only Ones nach längerer Auszeit zurück mit einem ganz wunderbaren Album „How The West Was Won“. Ein gelungenes Alterswerk von erstaunlicher Kohärenz. Mein Album des Jahres 2017. Das hier ist nun quasi die Fortsetzung. Wieder eine absolut gelungene Langspielplatte mit 12 Tracks, keiner länger als vier Minuten. Wieder schöne, warme Melodien, Texte erfüllt von Altersmilde und Altersweisheit. Dieses Album spricht mir absolut aus der Seele. In weiten Teilen eine Mischung aus Leonard Cohen und Lou Reed. Hier und da scheinen Reminiszenzen an bravouröse Zeiten mit The Only Ones auf. Power Pop at its best hören wir in diesen Momenten. Was ich gar nicht erwartet hatte und kaum zu hoffen wagte, diese Platte ist sogar noch besser als ihre Vorgängerin. Noch kohärenter, stimmiger, ausgewogener. Peters Stimme ist natürlich unverwechselbar. Inzwischen erinnert sie noch mehr an die von Bob Dylan. Erstaunlich kraftvoll klingt sie, wenn man bedenkt, dass der Mann zeitweise keinen Song zuende brachte, ohne zwischendurch unter die Sauerstoffmaske zu müssen. So kaputt waren seine Lungen durch jahrenlangen Drogenkonsum. Musikalisch ist diese Platte sowas von ausgewogen. Zwischen Power Pop wie gesagt, typischer spätsiebziger New Wave Attitüde und zeitlosem Singer/Songwritertum changiert das Spektrum der Songs und Arrangements. Seine beiden erwachsenen Söhne sind natürlich wieder dabei. James Perrett singt sogar die Hauptstimme bei „Master Of Destruction“, und er klingt verdammt ähnlich wie sein Vater. „Heavenly Day“ ist Peter Perretts „Perfect Day“. Diese ständigen Lou Reed Vergleiche mögen ungerecht sein, sie drängen sich aber immer wieder auf. So auch bei dem ganz warmherzigen wie bittersüßen „Carousel“ am Ende des Albums, das mit akustischen Gitarren und Streichern sanft untermalt dennoch eine psychedelisch technoide Komponente durch diverse Effekte bietet. Überhaupt ist die Platte klug und abwechslungsreich arrangiert und produziert. Auch hier waren Peters Söhne federführend beteiligt. Klassische Bandbesetzung mit Gitarre, Bass, Drums; dazu immer wieder unerwartete, sparsam doch songdienlich eingesetzte Sounds aus Synthies oder ähnlichen Hilfsmitteln, mal unheimlich, mal verträumt sphärisch. Ich liebe dieses Album. Es vereint aufs Schönste so vieles, was ich an Pop Musik mag. *****
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