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doc-fIch habe gerade mal 18 Alben aus diesem Jahr, also weniger als ein Drittel, aber immerhin 5 Überschneidungen.
Unsere Vorlieben scheinen sich aber kaum zu decken, denn keines meiner 5 Alben ist bei Dir vorne gelandet und ich finde die Werke von Rustin Man, Sharon van Etten, The Gloaming, Jessica Pratt und Bill Callahan alle mindestens 1/2 bis 1* besser als Du.
Drift Code würde ich auch besser finden, wenn Paul Webb sich auf die Dinge beschränkt hätte, die er kann, und nicht auch noch versucht hätte zu singen. Sharon van Etten ist mit „Seventeen“ wieder ein großartiger Track gelungen, aber das Album insgesamt wollte bei mir nicht recht zünden; ich fand den neuen Sound eher gefühlsabweisend und glaube nicht, dass er ihre Songs im besten Licht präsentiert. Quiet Signs ist außerordentlich hübsch (wenn man Jessica Pratts Stimme mag, aber das tue ich, und überhaupt dürften beim dritten Album nur die Hörer übrig geblieben sein, die mit ihrer Stimme klar kommen); ich konnte aber nicht viel Substanz entdecken, weder in melodischer noch in textlicher Hinsicht, und das Songwriting ist mir zu fragmentarisch. Alben, die von Sound und Stimmung leben, kommen bei mir selten über drei Sterne hinaus. Mir geht es halt um Songs (prägnante Melodien, interessante Texte) oder Grooves (bei tanzbarer Musik) oder darum, dass die Musiker etwas Interessantes spielen; alles andere ist für mich nur Bonus (die Gesangsstimme ist mir auch noch sehr wichtig, aber wie man auf eine Stimme anspricht, ist ja immer etwas Persönliches). Das dritte The Gloaming-Album ist streckenweise ergreifend (vor allem „Áthas“), aber für mein Empfinden zu lang; es fesselt meine Aufmerksamkeit nicht über die gesamte Strecke (den Vorgänger fand ich besser). Bei Callahan hoffe ich noch darauf, dass das Album „wächst“, aber bis jetzt höre ich da zu viele „ganz gute“ Tracks und zu wenige echte Höhepunkte, um das Album großartig zu nennen (dreieinhalb Sterne, auf halber Strecke zwischen „delektabel“ und „formidabel“, ist ja aber auch schon eine sehr gute Wertung).
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To Hell with Poverty