Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Bruce Springsteen – Western Stars › Antwort auf: Bruce Springsteen – Western Stars
waEs ist fast alles: die Attitüde, die Arrangements, der Sound.
Schau Dir nur mal die Hammersmith Odeon-DVD an: was waren Springsteen und die E-Street Band für ein cooler, verwegener Haufen. Und plätzlich erscheint der Spargeltarzan Bruce mit ärmellosem T-Shirt, muskelbepackt und alles andere als cool. Und dann der Titeltrack: guter Text, aber völlig unangemessen als Mitklatsch- und Mitgröhl-Hymne gespielt (später hat der den Song ja selber rehabilitiert).
Das ganze Album ist so auf Charts- und Stadiontauglichkeit hingetrimmt, dass sich mir die Zehennägel aufrollen. „I’m on fire“ und „My Hometown“ sind als Songs okay, leiden aber unter dem dünnen Sound, der Rest verzichtbar bis nervig, mit „Dancing In The Dark“ als Tiefpunkt.
mozzaIch glaube, ich kann nachvollziehen, wie wa das meint.
Absolut. Auch ich kann seinen Standpunkt nachvollziehen, obwohl ich es in Teilen anders sehe/höre. Die Hammersmith Odeon-Aufnahmen liebe ich. Die ersten beiden Alben haben tolle Songs, wirken für mich aber im Vergleich zu „Born to run“ und „Darkness on the edge of town“ irgendwie unfertig, wenngleich sie natürlich die Ambitionen und Fähigkeiten von Springsteen mehr als andeuten. Hammersmith stammt ja aus einer Zeit, als „Born to run“ ein Vierteljahr auf dem Markt war. Die Band war auf einem Peak.
„Born in the USA“ kann man sicherlich sowohl Attitüde als auch Sound und Arrangements vorwerfen, wenn man den Vergleich zum Frühwerk zieht. Alleinstehend für sich passte es wohl in die Zeit und Springsteen konnte nach wie vor Geschichten erzählen. Und fast alle Songs als solche als nervig oder verzichtbar zu bezeichnen, käme mir niemals in den Sinn, auch wenn die Umsetzung eine andere hätte sein können. Das Album hat Tracks, die auch in ihrer Form zum Besten zählen, was der Boss bis heute veröffentlicht hat.
Unter dem Strich, auch wenn es en Detail schwer vergleichbar ist, höre ich „Born in the USA“ in etwa auf Augenhöhe mit den ersten beiden Alben, jedoch deutlich hinter den beiden Meisterwerken.
Heute werde ich mir „Western stars“ zulegen.
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