Antwort auf: Tony Banks – Banks Vaults

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gruenschnabel

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rockartKann man das nach dieser Analyse dann so verstehen, dass Banks ein erfolgreicher Teamworker war, aber auf Solopfaden vergleichsweise floppte?

Nach meiner Einschätzung absolut richtig. Banks hat solo kaum mal Ordentliches und schon gar nichts Herausragendes fabriziert – stattdessen ein schwaches Album nach dem anderen. Es liegt einfach auf der Hand, dass er das Korrektiv und die ergänzenden Elemente einer kreativ zusammenwirkenden Gruppe brauchte. Und damit meine ich nicht Rutherford, denn die beiden haben mit „Calling all stations“ einen musikalischen Offenbarungseid hingelegt. Es war wohl Collins, der ein überragendes Gespür dafür hatte, was Songs noch brauchen, um gut zu funktionieren. Das war auch schon zu „Lamb“-Zeiten so. Collins hat da ja noch gar nicht so viel komponiert – aber was er damals für ein Feeling bewies, die Songs klanglich zum Schillern zu bringen, lässt sich m.E. gar nicht überschätzen.
Collins hingegen profitierte zu Trio-Zeiten davon, dass Banks musikalisch nicht so furchtbar glatt „dachte“, z.B. was sein charakteristisches Akkordspiel angeht. Das passte einfach gut zusammen, ganz davon abgesehen, dass ich den Pop-Mist zu einem guten Teil geschmacklich völlig daneben finde – aber ich halte dennoch fest, dass ihnen vieles in sich sehr stimmig gelungen ist.

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