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dennis-blandford[…]Eine Kritik am knallharten SPEX-Beitrag habe ich klar an zwei Dingen festgemacht. Morrissey hat seine Fahne nie nach dem Wind gehängt und ich sehe nicht den roten Faden wegen 2 früher Songs, die Interpretationsspielraum lassen oder frühen Smiths Interviews.[…]
Ich will da nicht auf die Verbindung Morrissey-Lyrics etc eingehen, weil ich mich mit Künstler und Werk vor allem post-Smiths zu wenig auskenne (damit aber aus dem Verdacht des alles relativierenden Fandoms heraus bin), aber wenn ich Pohl richtig verstanden habe, dann hängt, laut ihm, Morrissey seine Fahne nicht nach dem Wind, es ist eher so, dass es sich quasi instinktiv gegen den Wind bewegt. Er wäre nicht der erste, der bei konsequenter Anwendung des Prinzips (ohne eigenen oder nur mit ungenügendem moralischen Kompass) an merkwürdigen Küsten ankommt und natürlich nicht einsehen kann, wie er jetzt einer rechtsradikalen britischen Gruppe zugerechnet wird. Für einen konsequent rechten Kurs hat Pohl aber in meinen Augen zu wenig Belege, gerade die frühen Textstellen klingen für mich eher nach dem lyrischen Ich, dass da zu hören ist. Und die Utøya-Aussage ist nicht rechts, nur komplett unsensibel formuliert und bis zum Nihilismus misanthropisch. Da habe ich aber von Veganern, hier und außerhalb des Forums, schon ähnliches gehört.
Nochmal kurz: Warum und ob er überhaupt da ist, bei einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild, müssen Indizien zeigen, ich sehe die nicht, sehr wohl aber Ressentiments und fatale, verquere Folgerungen. Einen konsequenten Kurs kann ich nicht nachvollziehen, zumindest nicht, wenn ich Pohl folge.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.