Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Wieviel Musik braucht ein Mensch? › Antwort auf: Wieviel Musik braucht ein Mensch?
Zu der Eingangsfrage „Wieviel Musik braucht ein Mensch?“ kann ich nur sagen, dass dürfte individuell sehr verschieden sein. Und was bedeutet in diesem Zusammenhang „brauchen“?
Heisst das nun, wieviel unterschiedliche Musik muss ich am Tag, im Jahr, in meinem Leben gehört haben? Oder heisst das, wieviele Schallplatten muss ich besitzen? Auch diese Fragen wird jeder individuell anders beantworten.
Ich selbst höre seit ich denken kann Musik. Bewusst und mit einem zielgerichteten Interesse höre ich vielleicht so ungefähr seit meiner Schulzeit Musik, also seit dem 6. oder 7. Lebensjahr. Und seit meinem 12./13. Lebensjahr ist dieses Interesse dann auch in das Besitzen-Wollen von Musik umgeschlagen. Das hat über die Jahre und Jahrzehnte dann mitunter manische Dimensionen angenommen und zu einem eigenen Musikzimmer geführt, das mit Tonträgern an drei Wänden bis unter die Decke gefüllt ist. Dazu gibt es noch ein B-Lager mit zusätzlichen Tonträgern, die aus diversen Gründen nicht Eingang in die Sammlung fanden oder wieder aussortiert wurden. Alles in allem sprechen wir hier von ca. 20.000 Tonträgern. Dass ich die in meiner noch verbleibenden Restlebenszeit alle noch wenigstens 1x hören werde, steht nicht zu erwarten. Ich bin zu faul zum Rechnen, aber bei meinen Hörgewohnheiten und meinen sonstigen Interessen und Beschäftigungen, wird da wohl rein zeitlich nichts draus. Außerdem lerne ich fast täglich neue Musik kennen, die auch gehört werden will.
Übrigens schrumpft mein Bestand an Tonträgern inzwischen wieder langsam aber stetig. Das liegt daran, dass ich immer mehr aussortiere und verkaufe einerseits. Und andererseits kaufe ich nur noch sehr wenig neu dazu.
Ich höre inzwischen tatsächlich die meiste Musik von Festplatten oder aus Internet-Quellen. Und ich verwalte meine Musik inzwischen auch weitgehend über Datenbanken entweder im Netz oder auf der eigenen Festplatte. Trotzdem hinke ich auch dabei immer noch hinterher.
Und dennoch ist es immer wieder etwas Besonderes, wenn ich mir 7″45s anhöre, dabei vor dem Plattenspieler stehe und das Cover in der Hand halte und studiere. Hinsetzen lohnt sich ja nicht. Und auch das Anhören einer Vinyl LP ist für mich noch immer etwas Feierliches, auch wenn es inzwischen nicht mehr täglich stattfindet.
Um aber Musik beurteilen, einordnen und bewerten zu können, reicht mir das Anhören via PC oder Laptop oder Tablet. Und das obwohl meine Ohren noch nicht so schlecht oder verdorben sind, dass ich den Unterschied zu einer Vinylplatte im Einzelfall nicht doch höre.
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