Antwort auf: Wieviel Musik braucht ein Mensch?

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krautathaus

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@stormy-monday Natürlich wurden genauso gute Songs, Tunes geschrieben, wie deine genannten. Der Unterschied ist nur, dass seit der Digitalisierung die Rezeption von Musik immer spezifischer und weniger gemeinschaftlich war. Anders gesagt, eine große Menge kann sich heute kaum mehr auf den „Hit“ einigen, weil fast jeder musikinteressierte Mensch oft sehr spezifische Songs höört, die andere nicht mehr kennen. Sprich im Rückblick werden diese Klassiker vor allem deshalb hoch geschätzt, weil sie 1.) oft gespielt wurden und 2.) sich viele Menschen darauf einigen konnten. Das macht einen Beatles Song trotzdem nicht besser, als einen von Radiohead, Oasis, Wilco oder St.Vincent, Ryan Adams etc. etc. etc.. David Bowies Songs der letzen 2 Jahrzehnte sind auch nicht grundsätzlich schlechter als die der Jahre zuvor. Warte mal, bis man die 90,00, 10er in 30 Jahren mal im Rückblick betrachtet.

Auch hat Musik in der Gesellschaft nicht mehr diesen Stellenwert, weil die Zeiten sich geändert haben. Keine Jugendrebellion, keine sozialen Umbrüche, kaum gesellschaftliche Tabus mehr, die sich in Pop-, Rockmusik wiederspiegeln können. Das hat Rossi auch schon mal schön ausgeführt.

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko