Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy-tail-windKaufleuten, Zürich – 10.01.2019 MusikerInnen des Tonhalle-Orchesters: Haika Lübcke Flöte und Piccolo Elisabeth Harringer-Pignat Violine Cathrin Kudelka Violine Johannes Gürth Viola Christian Proske Violoncello Ute Grewel Kontrabass Erwin Schulhoff Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass Antonín Dvořák Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 77 Erwin Schulhoff Fünf Stücke für Streichquartett Lunchkonzert nennt sich das, aber die wenigsten, die da um 12:15 auf engen Stühlen sitzen, gehen noch einer beruflichen Tätigkeit nach (und beim Eingang sagt ein Herr von der Tonhalle freundlich „guten Morgen“) ….  Am besten gefiel mir dann der Schlusspunkt, vor dem leider ein Teil der Silberrücken schon gingen (es gab aber gar kein Buffet), Schulhoffs Fünf Stücke für Streichquartett. Hier traten die vier nun wirklich fast wie ein austariertes Quartett auf (wobei das bei Dvorák schon auch gut lief, bloss die Gestaltung, die Dynamik, die Spannung hätten da und dort etwas mehr ins Gewicht fallen dürfen). Schulhoffs fünf kurze Stücke sind an Tänze angelehnt, es gibt einen düsteren Tango, in dem das Cello eine Art Tango-Begleitung spielt – und am Schluss alle vier die übrige Luft aus dem Bandoneón-Balg entweichen lassen. Der dritte Satz, „Alla Czeca“, klang für meine Ohren allerdings eher nach Csardas oder so … davor gibt es „Alla Valse viennese“ und „Alla serenata“, den Abschluss macht dann „Alla tarantella“, im passend schindellerregenden Tempo. Ein fast schon altmodisches Stück, das natürlich über gefällige Harmonien weit hinausgeht, aber sich dennoch an einen engen Rahmen hält, und aus dieser Vorgabe Überraschendes macht.

Dank für den Bericht …. Schulhoff kommt nun doch dann und wann zu konzertanten Ehren, jedoch seine Kammermusik und insbesondere seine Streichquartette liegen bis dato nicht in einer Referenzeinspielung vor …. das wäre doch was für das Belcea Q ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)