Antwort auf: Funde aus dem Archiv (alte Aufnahmen, erstmals/neu veröffentlicht)

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Michel Petrucciani – One Night in Karlsruhe (SWR/Jazz Haus, 2019) | Erscheint morgen … mit der Rhythmusgruppe müsste das eigentlich ziemlich toll sein. Promo-Blurb (via Amazon):

Sensationell: Michel Petruccianis SWR-Archivraritäten in Erstveröffentlichung! Mit seiner Vorliebe für das Trio als zentrale Ausdrucksform war Petrucciani Mitte der Achtziger unzeitgemäß. Zwar hatte Keith Jarrett damals ebenfalls diese Option mit einigem Erfolg gewählt. Im Großen und Ganzen aber galt das Trio seit dem Tod von Bill Evans als ausgereizt. Petrucciani ließ sich davon nicht beeindrucken und verpflichtete immer neue Partner an seine Seite. Im Dezember 1987 beispielsweise ging er mit Eddie Gomez und Al Foster ins Studio, um einige seiner eigenen Kompositionen aufzunehmen. Wenige Monate zuvor hatte er gemeinsam mit Gary Peacock und Roy Haynes den gleichen Plan verwirklicht. Die Aufnahmen erschienen im folgenden Jahr gesammelt unter dem Titel Michel Plays Petrucciani und einige davon nahm der Pianist auch mit auf Tournee. Als er am 7. Juli 1988 in Karlsruhe Station machte, hatte er 13th , Mr. K.J. , La Champagne , One Of Us und She Did It Again aus eigener Feder im musikalischen Gepäck. Der Rest des Programmes setzte sich aus Evergreens des Great American Songbook und Kür-Stücken des modernen Jazz wie John Coltranes Giant Steps zusammen. Michel Petrucciani war ein Getriebener, spielte in seinen aktivsten Jahren mehr als 100 Konzerte im Jahr, mit dem Gefühl im Nacken, angesichts seiner Krankheit weniger Zeit als andere Menschen zur Verfügung zu haben, was er immer wieder in Gesprächen mit Freunden und Journalisten erwähnte. Er wollte seine Musik verdichten, unter Spannung Energien freisetzen, die der Entladung harrten. Dafür waren der Bassist Gary Peacock und der Schlagzeuger Roy Haynes die passenden Partner. Der eine war im Modern Bop sozialisiert worden, hatte in der Free-Zeit sich ausgetobt und später unter anderem als Partner von Bill Evans, Paul Bley und Keith Jarrett sein Trio-Spiel perfektioniert. Der andere hatte die Geburt des Bebop noch persönlich erlebt und zählte seitdem als einer der meistbeschäftigten Drummer des Jazz zu den Koryphäen seines Fachs.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba