Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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largo

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Die Frage, wie sich die Popmusik in den letzten Jahrzehnten verändert hat, beschäftigt mich auch seit einiger Zeit. Ich habe hier einen interessanten Artikel gefunden, wo einige Trends beschrieben werden:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/studie-ueber-popmusik-wie-die-akkorde-verschwanden-13579949.html

Interessant finde ich dabei vor allem die Befunde im Hinblick auf die Entwicklung der Akkorde (Verringerung von Musik mit Dominant 7th-Akkorden, Anstieg von Musik ohne Akkorde und einfachen Dur-Akkorden).

Darüber hinaus sehe ich folgende Entwicklungen als interessant an:
– Loudness War als vorherrschende Soundästhetik. Wie schon gesagt, werden seit den 90ern viele Aufnahmen sehr laut gemastert, d.h. sie klingen undifferenziert, dynamikarm und unangenehm. Das Problem geht aus meiner Sicht jedoch über das reine Mastering hinaus. Die Arrangements und die Sounds sind auf Durchsetzungsfähigkeit und Aufmerksamkeit hin ausgerichtet.
– Es gibt keine Gitarren-/Saxophon-/Schlagzeug-/Was-auch-immer-Solos mehr. Die Pop-Musik war bis in die 90er Jahre voll davon.
– Es existiert kein gesellschaftlicher Konsens mehr im Hinblick auf relevante Musik. Bis in die 90er Jahre gab es noch Musiker/Bands, die von Menschen aus unterschiedlichen Alterskohorten, Schichten und Milieus gehört wurden, z.B. R.E.M, Michael Jackson, Genesis, Stevie Wonder, um nur einige wenige zu nennen. Heute fällt es mir sehr schwer, allgemein akzeptierte Gegenwartsmusiker zu benennen.

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