Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
Alles klar @clau – stolperte über Deinen Vergleich dieser 1963er-Sessions mit den Prestige-Aufnahmen … „Out to Lunch“ war auch bei mir einst ein harter Brocken (viel härter als die Atlantic-Alben von Ornette). Dolphy ist in gewisser Hinsicht vielleicht derjenige der Parker-Schüler, der dem Meister am nächsten kam, gerade weil er sein eigenes Ding machte. Sein Bassklarinettenspiel ist einzigartig (ich kenne niemanden, der auch nur annähernd vergleichbar wäre – eat this Rudy Mahall!), sein Flötenspiel ist von allererster Güte, mit einem glockenhellen, kaum fassbar reinen Klang (das Stück „Gazzelloni“ auf „Out to Lunch“ ist dem italienischen Neue Musik-Flötisten Severino Gazzelloni gewidmet, Dolphy führte auch das Solo-Stück „Density 21.5“ von Edgar Varèse auf und wirkte bei „Third Stream“-Projekten mit (die ziemlich tolle Weill-Scheibe von Mike Zwerin, die Sessions mit John Lewis auf Atlantic sind nicht direkt Third Stream aber entstanden durch dieselben Kontakte). Und dann eben das Altsax, wo er vielleicht der wahre Erbe (und Fortführer) von Charlie Parker war (Jackie McLean war die andere sehr starke, eigene Stimme, der in den Sechzigern ebenfalls seinen eigenen Weg fand).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba