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@clau Ich weiss nicht, was im Hinblick auf Ornette „normal“ ist … (weder auf ihn noch auf die Rezeption bezogen) – ich war viel jünger und als Hörer unerfahrener, als ich seine Atlantic-Aufnahmen (und verstreute andere, auch eher früheren Datums) entdeckte, sofort geklickt hat es damals auch nicht, aber heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen. Das ist so melodische, so swingende, so aufstellende Musik (auch wenn sie traurig oder melancholisch ist, was ja recht häufig der Fall ist – vielleicht ist das eine Art von Traurigkeit wie bei Mozart, der ja vornehmlich in Dur schrieb und doch fast immer eine mitschwingende Traurigkeit drin hat, die ich auch da sehr ansprechend finde) … und obendrein ist das total bluesige Musik, die in dieser frühen Zeit oft ganz einfach ist – halt in unkonventionelle Formen gegossen (11,5 Takte und so Zeug), aber eben: Irgendwie kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, dass man damit Mühe haben kann, mich sprechen gerade die Atlantic-Alben nach all den Jahren immer noch total an, sie berühren mich auf viel direktere Weise als z.B. Monks sperrigere Musik das je tun wird (was jetzt nichts darüber aussagt, wie sehr oder weniger sehr ich die beiden schätze … aber emotional „hat“ Monk mich vielleicht solo so unmittelbar wie Ornette, sonst eher nicht).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba