Antwort auf: 1968 im jazz

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vorgarten

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ganz tolle entdeckung:

philip cohran wurde schon von @gypsy-tail-wind erwähnt. der kornettist, der ein paar jahre das sun ra arkestra in chicago (man muss wirklich sagen:) geprägt hat, der mit ra sowohl das kosmologische interesse wie das experimentieren mit neuen (selbstgebauten?) instrumenten teilte, zog nicht mit der band nach new york, sondern gründete in chicago das eigene „artistic heritage ensemble“. das kult-album der formation ist wohl ON THE NILE von 1967, aber im folgejahr veröffentlichten sie einen live-auftritt vom februar 1968 aus dem „af(f)ro theatre“ auf zwei alben, was sinnvoll war, denn sie haben zwei geschlossene suiten aufgeführt. der malcolm-x-tribut ist ein bisschen generisch (der junge pete cosey darf ein paar blues-licks spielen), aber dieser chant mit dem tollen kornettsolo von cohran ist schon sehr hip. (und durchgängig gut ist das, was die percussion macht.)

ARMAGEDDON ist viel arkestraesker, mit tollen klangfarben und langsamen, schreitenden grooves. hier z.b. hört man die berühmte „space lute“ von cohran und dazu gibt es ein fantastisches tenorsolo von charles handy:

ein „nebenprojekt“ des ensembles waren die nicht minder interessanten „pharoahs“, auch hier spielte cosey mit, und diverse leute darunter bildeten später earth, wind & fire.

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