Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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Im neuen Musikexpress erklärt Rod González, wieso es Die Ärzte nun doch auf Spotify zu hören gibt, obwohl die Band sich all die Jahre dagegen ausgesprochen hatte und schildert seine bedenkliche Meinung über die Entwicklung des Musikhörens.

„[…] da sich das Hörverhalten unserer jüngeren Zuhörer in den vergangenen acht Jahren erheblich geändert hat – sie kaufen keine physischen Tonträger mehr, geschweige denn gehen sie in einen Plattenladen – sahen wir uns zu diesem Schritt genötigt.“

„Ich finde das traurig. Nicht nur, dass es für mich als User die Musik restlos entwertet. Als Labelmacher wird einem auch die letzte Kontrolle aus der Hand genommen. Tatsächlich verkaufte Tonträger lassen sich dank der Zahlen aus dem Presswerk und der GEMA ja noch irgendwie gegenrechnen, aber bei den Streaminganbietern kann man nur darauf vertrauen, dass ihre Auswertungen korrekt sind. Was mich als Nutzer außerdem extrem nervt, ist das Fehlen von Informationen zur Musik. Die Metatags eines Streams sind oft unvollständig und wenig aussagekräftig. Wann und wo wurde ein Song aufgenommen, wer hat mitgespielt, wer gemastert …? Alles Sachen, über die einem auf Plattencovern die Credits Auskunft geben, das fehlt hier vollständig, und macht somit ganze Bereiche einer Musikproduktion unsichtbar, die mich als Fan und Nerd aber interessieren. Beim Film gibt’s ja wenigstens den Abspann, in dem selbst die Caterer erwähnt werden. Bei Musik nicht.“

„Es befördert noch die Entwertung von Musik, und das Konzept, das vielleicht ursprünglich einmal dahintersteckte. Musik ist nicht mal mehr eine Datei, die man irgendwo ablegt, sondern flüchtig im Cache, in einer Folge von anderen unzusammenhängenden Titeln, die vielleicht auch noch irgendein Algorithmus zusammengestellt hat. Ein eher düsteres Szenario für die Musik und die Kunstform Album.“

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