Antwort auf: 1968 im jazz

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vorgarten

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am 4. april 1968 wird marthin luther king ermordet. drei tage später tritt nina simone auf der westbury music fair in new york auf und hat dafür eine hommage an den bürgerrechtler geschrieben, die als single sofort ein hit wird.
der gesamte auftritt zeigt sie auf dem höhepunkt ihrer kunst, das repertoire der great black music mit politischer sprengkraft aufzuladen. und nebenher spielt sie auch schon mal zwei songs aus HAIR ein. das album ‚NUFF SAID wird noch im gleichen jahr herausgebracht und für den emmy nominiert.

toll in diesem zusammenhang ist die version des „backlash blues“, das sie zuvor schon aufgenommen hatte:

der boogaloo-groove liegt offensichtlich zu dieser zeit in der luft. sogar andrew hill versucht sich daran, als er, ebenfalls im april 1968, mit woody shaw, frank mitchell, reggie workman, idris muhammed und dem gitarristen jimmy ponder ins studio geht:

(„versucht sich darin“ heißt natürlich: he’s killing it.) für sein album SOUL SPECIAL nimmt er es allerdings ohne gitarre und viel schneller im oktober nochmal auf, diesmal mit booker erwin, lee morgan, ron carter und freddie waits:

dass hill mit populären formeln spielt, ist ziemlich neu. auf der gleichen session wird auch das grandiose stück „mira“ im salsa-rhythmus eingespielt:

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