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ornettes etwas ungeliebte aufnahmetätigkeit für blue note (nach den beiden trio-live-aufnahmen aus copenhagen kam ja das verstörende album mit haden und dem 10-jährigen sohn an den drums, THE EMPTY FOXHOLE, 1966) führte 1968 zu zwei abschließenden sessions mit dem tenoristen dewey redman und der coltrane-rhythm-section garrison/jones und zu zwei daraus folgenden alben, NEW YORK IS NOW und LOVE CALL. eigentlich sind das schöne aktualisierungen des quartetts mit cherry, aber es hält sich die ansicht, dass jones und garrison hier ein bisschen hilflos agieren (was ich überhaupt nicht so höre; meinungen dazu sind sehr erwünscht). jones und redman dunkeln den sound ziemlich ein, natürlich kommen auch colemans violine und trompete zum einsatz. toll sind immer wieder redmans vokalisierende einsätze (hier ab 3:42), die eine neue adäquat durchgeknallte note der coleman-musik beisteuern.
es gibt allerdings noch ein weiteres coleman-album, das 1968 aufgenommen wird. am 11. august spielt er mit redman, haden und seinem nunmehr 12-jährigen sohn im heart greek theatre der universität berkeley ein etwas schärferes programm, das vor allem von den musikalischen, aber gleichwohl punkigen akzenten denardos ordentlich unter spannung gesetzt wird. heraus kam das dann bei impulse/abc noch im gleichen jahr. ich finde diese band ziemlich großartig, und es hat gleichzeitig etwas sehr rührendes, wie coleman seinem sohn treu bleibt und ihn kein bisschen schützt oder unterschätzt. es sind aber gerade die interplays des kindlichen drummers mit redman, die eine tolle energie freisetzen.
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