Antwort auf: Spex

#10620331  | PERMALINK

herr-rossi
Moderator
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Registriert seit: 15.05.2005

Beiträge: 87,243

henne-2
Also, ein paar Gedanken noch ergänzend:

  • Ich glaube nicht, dass ich meine Teilhabe an aktuellem Kultur- oder Popgeschehen eingestellt habe; immerhin habe (bzw hatte ich) als fast 50jähriger seit zwei Jahrzehnten ein RS- und Spex-Abo und höre auch noch regelmäßig Zündfunk/BR 2 und Ähnliches. Ich kenne aus meinem Kollegen- und Bekanntenkreis niemand, der dies auch macht. Auch die Teilhabe an diesem Forum belegt mein Interesse an aktuellen Entwicklungen.

Wollte ich Dir nicht absprechen, mir ging es um einzelne Aussagen von Dir und anderen.

  • Thema gesellschaftliche Verblödung/ Lesen usw: wenn @ flashbackmagazine sinngemäß schreibt, dass die Leute immer weniger lesen und die Gesellschaft verblödet, kann er/sie dies mehr oder weniger tun, ohne von allen Seiten abgewatscht zu werden.
  • Ist auch kritisiert worden, das war aber so ein schablonenhafter Einzeiler, dass man inhaltlich kaum etwas ernsthaft dazu sagen konnte.

    wie vom Moderator geschrieben

    Wie Mikko schon anmerkte: Ich habe hier als User geschrieben, nicht als Moderator (das bin ich nur in bestimmten Situationen), und möchte in einer Diskussion auch nicht als solcher abgestempelt werden.

    Allerdings – und das unterscheidet uns halt -, bin ich – wohl eine altersgemäße Entwicklung, wie sie viele User hier durchaus auch beschreiben – nicht mehr so ganz vorn mit dabei, wenn jedes Monat eine neue (Pop-)Sau durchs Dorf getrieben wird. Bitte verzeihe mir das.

    Gerne, aber ich verstehe eben nicht, warum es inzwischen als verpönt gilt, sich aufgeschlossen für neue Künstler zu interessieren und sich das anzuhören, was gerade als „up and coming“ gehandelt wird. Es bleibt einem ja immer noch zu entscheiden, was einen tatsächlich begeistert und was nicht. Auch in den goldenen 60ern, 70ern und 80ern wurden die Säue in großen Herden durch’s Dorf getrieben, die Jahrzehnte waren doch ein einziger „Hype“. Heute möchte man dagegen den Kreis quadriert haben: Bloß keine Hypes – aber gleichzeitig die Individualisierung des Hörens beklagen und dass es kaum noch Künstler gibt, die Nischen übergreifend wahrgenommen werden. Ja, was denn nun?

    Allerdings bedient ja auch eine Zeitschrift wie der RS (noch) recht erfolgreich ein Bild der Popwelt, das sich am Gestrigen misst, urteilt und dies auch in großer Ausführlichkeit zelebriert. Beatles, Stones, Kinks, Who und all die anderen Legenden sind doch gerade im RS umfangreich vertreten (und auch hier im Forum).

    Ich bin inzwischen überzeugt, dass man nur noch damit Leser von Print-Zeitschriften halten kann – und das sind die Stammleser, die ü40er. Die aktuelle Ausgabe des RS ist ein gutes Beispiel dafür – man packt die Beatles aufs Cover und versucht im Heftinneren sehr ehrenhaft, dem geneigten Leser auch etliche interessante neue Künstler unterzujubeln. Diskutiert wird im Thread aber nur, welche vor 50 Jahren erschienenen Alben genauso abgefeiert werden müssten wie das Weiße Album. (Und die wirklich wichtigen werden natürlich wieder vergessen: „Nancy & Lee“, „Odessey & Oracle“, „For The Sake Of The Song“, „Silver Apples“, „Moondog“ … ;))

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