Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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go1
Gang of One

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mozzaIch habe die Vermutung, dass seit geraumer Zeit eine weitgehende Melodie-Knappheit im weiten Feld des POP vorherrscht, die entweder auf eine bewusste Ästhetik zurückzuführen ist (deren Antrieb zu hinterfragen ist) oder aber einfach auf Schwächen in der Melodiefindung zurückzuführen ist. An die Stelle von Melodien treten dann andere „Zutaten“. Beat, Produktion, Attitude etc.

Ich musste vor kurzem wieder an die „one-note-melodies“ denken, als ich eine Folk-Version von „We Are Family“ (Sister Sledge) gehört habe. „We are family / I’ve got all my sisters with me“ ist ja keine Melodie im eigentlichen Sinne, sondern ein „chant„. Unter der Disco-Kugel, über einem Disco-Beat kommt das gut, in einem Folk- oder Popsong dagegen wirkt es platt. Von daher kommt es auf den Kontext an. Dance-Tracks brauchen nicht unbedingt Melodien, und wenn der Groove gut ist, macht es nicht so viel aus, ob die Vokalisten nun singen, rufen oder rappen oder nur als gesampelte Dialog-Fetzen auftreten. Wenn es also Tanzmusik sein soll…

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To Hell with Poverty