Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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herr-rossi
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go1 Worin siehst Du diesen Wert? Die „one-note-melody“ selbst ist ja nur noch ein Baustein im Track-Gefüge und hat keinen besonderen Eigenwert mehr.

Deswegen hatte ich ja den Beitrag von Holistic Songwriting verlinkt. Seine These kurzgefasst: Der klassische Pop war musikalisches „overacting“ mit großen Melodiebögen und Arrangements, das dem Hörer wenig Raum für eigene Gedanken und Emotionen ließ. Analog zu Kino-Produktionen gilt im Pop seiner Einschätzung nach seit etwa 10 Jahre das Prinzip des Understatements und der Reduktion, das dem Hörer Raum lässt, die Leerstellen selbst zu füllen. Er zitiert die Aussage eines Filmmachers, dass man dem Publikum nicht „4“ geben solle, sondern „2+2“. Allerdings funktioniere das nur, wenn man wie Taylor Swift das Prinzip wirklich verstanden hat.

Die These enthält sicher mindestens ein Körnchen Wahrheit und führt auch weiter als das Klagelied darüber, dass es den klassischen Pop-Song nicht mehr gibt. Es gibt ihn durchaus noch, aber er findet nur noch selten den Weg ins öffentliche Bewusstsein. Ich halte ihm ja auch die Treue, aber die Zeiten ändern sich nun mal.

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