Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Zeitungen und Magazine › Musikzeitschriften › Spex › Antwort auf: Spex
Der (behauptete) Niedergang des Printjournalismus ist das eine, der (leider festzustellende) Niedergang des Musikjournalismus das andere.
Die streamende Jugend hat zwar (theoretisch, der Tag hat auch für den Nachwuchs nur 24 Stunden) „alle“ Platten da, aber wer bahnt der Weg durch den Dschungel? Wer schlägt vor, was heiß sein könnte? Das erledigt doch sicher (mangels eigener Kenntnis spekuliere ich) ein Algorithmus. Ein Bedarf an journalistischer Aufbereitung der veröffentlichten Musik scheint derzeit seitens der Jugend nicht oder kaum noch zu bestehen. Ich sehe kein musikjournalistisches Online-Format, das hier als Wegweiser dienen könnte. Solange gegessen wird, was auf den Tisch kommt, wird sich daran auch nichts ändern. Erst wenn sich eine algorithmuskritische Einstellung breitmacht, der Wunsch nach einer eigenständigen Entscheidung, was gehört werden soll, durchbricht, könnte sich das wieder ändern.
Musikzeitschriften, die eine gereiftere Zielgruppe haben, erscheinen ja weiterhin.
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